Mount10: Denn sie wissen nicht, was sie tun


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/20

     

Ehemalige Mitarbeiter und Lieferanten streiten sich mit der Innerschweizer Mount10 vor dem Richter. Die Mount10 soll Rechnungen in Millionenhöhe ausstehend und Löhne von freigestellten Mitarbeitern nicht ausbezahlt haben.
Beispielsweise stellen fünf ehemalige Mitarbeiter der Mount10 Service AG, die nach ihrer Kündigung im August mit dem Badener Rechtsanwalt Dr. Hanspeter Geissmann gegen Mount10 vorgehen, Forderungen im Umfang von rund 400’000 Franken. Der Anwurf: Mount10 habe den freigestellten Mitarbeitern Kürzungen bei den Septemberlöhnen vorgenommen und die Oktoberlöhne nicht ausbezahlt. So weit, so gut. Darüber soll der Richter entscheiden.
Das Aussergewöhnliche an der Geschichte ist aber, dass die Streitigkeiten in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. IT Reseller wurden nebst diesen allgemein bekannten Tatsachen von anonymen Informanten Dinge zugetragen, die, würden sie publiziert, für unseren Verlag strafrechtliche Folgen haben und für die Mount10 den Untergang bedeuten könnten. Die Vorwürfe reichen von widerrechtlichem Abzug von Aktiven bis hin zu betrügerischem Konkurs. Sogar Betreibungsauszüge wurden unserer Redaktion zugespielt.
Im Gegenzug nimmt das Mount10-Management zu den Vorwürfen öffentlich Stellung. Mount10-CFO Markus Bernhard behauptet beispielsweise, den von Geissmann vertretenen Mitarbeitern seien die Löhne nicht ausbezahlt worden, weil Mount10 diese Leute selbst wegen Kreditkartenbetrug anklagen werde. Details können auf IT Reseller Online nachgelesen werden.
Wie kann eine Unternehmung, die mit ihren Dienstleistungen im höchsten Masse auf das Vertrauen ihrer Kunden angewiesen ist, noch als seriös gelten, wenn das Management so unprofessionell handelt? Das Verheerende an der Geschichte ist, dass sich mit solchen Methoden die Firma nicht nur selbst, sondern in hohem Masse ihren Kunden und der ganzen Branche schadet. (mh)


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