Masse allein bringt’s nicht


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/19

     

Der Newsaktuell-Konkurrent Pressetext.de schwächelt in Deutschland. Die österreichische Firma versuchte mit dem Massenversand von PR-Texten ordentlich Geld zu machen. Statt mit ursprünglich 40 Mitarbeitern will man dasselbe Projekt nun mit nur noch 12 wackeren Gesellen durchziehen.
Davon sollen nur vier tatsächlich redaktionell arbeiten, der Rest soll den Dienst an potentielle Kunden verkaufen. Diese Gewichtung lässt vermuten, wie es um die Qualität der veröffentlichten Texte bestellt sein mag.
Auf der Startseite von pressetext.de wird stolz versprochen, dass die für teures Geld dort veröffentlichten Pressemeldungen von «44’115 Journalisten, PR-Fachleuten und Entscheidungsträgern» gelesen würden. Eine eher erstaunliche Zahl, wenn man sich die Hits anderer Webseiten oder die Lesequote von Streuversand-Mailings sonst ansieht. Journalisten haben nur selten die Zeit, sich durch den Wust von oft wenig informativen, dafür um so lobhudligeren und Marketing-lastigen Meldungen zu wühlen, in der Hoffnung, vielleicht irgendwo etwas wirklich veröffentlichungswürdiges zu finden.
Die Kundenliste von Pressetext.de zeigt denn auch wenig Firmen, dafür um so mehr PR-Agenturen, die ihren Kunden offenbar verkaufen konnten, dass ihr Geld dort gut angelegt wäre. (ava)


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