Avira ohne Schweizer Standort
Quelle: Avira

Avira ohne Schweizer Standort


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2014/07

     

Antiviren (AV)-Spezialist Avira schliesst per Ende Juli seinen Schweizer Standort in Regensdorf, wie Anfang Juni bekannt wurde. «Diese Entscheidung geht einher mit einer zunehmend strategischen Ausrichtung von Avira auf Business to Consumer (B2C) Reseller», begründet Thorsten Bruchhäuser, Vice President Sales and Business Development bei Avira, diesen Umstand gegenüber «Swiss IT Reseller».

Mehr kleine Händler
Weiter führt er aus, dass das Händlernetz in der Schweiz insbesondere mit kleineren und mittleren Händlern gewachsen sei. 40 Prozent der 132 aktiven Reseller hierzulande sind B2C-Partner. «Nach unserer Erfahrung agieren diese Händler vorwiegend in einem Radius von 20 bis 40 Kilometer ohne dabei von einem AV-Anbieter direkt betreut zu werden», so Bruchhäuser. Für Avira aber spiele eine persönliche Betreuung eine wichtige Rolle. Der Schweizer Standort sei für den gewachsenen Bedarf aber nicht ausgelegt.
«Das Wachstum unseres Händler-Netzes mit vermehrt kleinen Partnern hat uns gezeigt, dass wir diese von einem Standort in der Schweiz nicht in der notwendigen Form betreuen können», erklärt Bruchhäuser. Deshalb habe man ein mehrsprachiges Telefonsystem aufgebaut, mit welchem künftig eine enge Betreuung der Händler durch den Hauptsitz im deutschen Tett­nang gewährleistet werden soll. Die Schweizer Partner erhalten benötigte Informationen und Unterstützung also neu über ein Telefonsystem direkt aus Deutschland. Dazu wurde das Schweizer Team per 1. Juli im Headquarter in Tettnang zentralisiert.
Die Nähe des Hauptsitzes – Tettnang liegt quasi direkt auf der anderen Seite des Bodensees und nur wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt – ermögliche aber bei Bedarf auch persönlich beim Reseller vor Ort zu sein, verspricht Bruchhäuser.


Eine Freistellung getätigt
Die Zentralisierung der Partnerbetreuung steht des weiteren in Zusammenhang mit personellen Veränderungen, wie Bruch­häuser ergänzt: «So hatte sich der Teamleiter am Schweizer Firmensitz zuvor für eine be­rufliche Veränderung entschieden. Wir haben uns dafür eingesetzt, für alle Mitarbeiter eine gute Lösung zu finden – dennoch geht die Umstrukturierung leider auch mit einer Freistellung einher.»

Schweizer Markt ausbauen


Wichtig ist Bruchhäuser, zu betonen, dass Avira trotz der Schliessung des Standorts hierzulande auch künftig auf ein gutes Händler-Netzwerk für den Ausbau des Schweizer Marktes setzt. Dazu sollen die Leistungen für die Reseller erweitert werden, verspricht der Vice President Sales and Business Development. «Beispiel hierfür ist die Umsatzbeteiligung an Lizenzverlängerungen, die über den Onlineshop von Avira abgeschlossen werden – das ist im AV-Markt bisher ungewöhnlich und für uns ein deutliches Signal an unsere Partner», so Bruchhäuser. Auch in Zukunft soll also der Channel zum Wachstum beitragen. «Nur hat sich mit der strategischen Produktentwicklung auch unser Händler-Netz verändert, das zunehmend aus Resellern besteht, die Endkunden sowie kleine Unternehmen betreuen. Mit unserem Portfolio für Consumer und Micro Small Business sehen wir uns in der Schweiz weiterhin sehr gut aufgestellt», ergänzt er.

Channel bleibt wichtig

Bei der Erweiterung des Händlernetzes konzentriere man sich verstärkt auf die Bedürfnisse von B2C- und Micro-Resellern. «Diese erhalten in naher Zukunft die Möglichkeit, Bestellungen per Kreditkarte begleichen zu können. Damit vereinfachen und automatisieren wir den Bestellablauf. Zudem gewähren wir seit Anfang Mai als erstes AV-Unternehmen unseren Fachhandelspartnern eine Umsatzbeteiligung an der Lizenzverlängerung. Alle Avira-Partner, die eine Consumer-Lizenz verkaufen, werden bei einer Verlängerung im Onlineshop von Avira mit einer prozentualen Vergütung entlohnt», erklärt Bruchhäuser.
Er will denn auch nichts davon wissen, dass Avira den Channel durch den Fokus auf das Consumer-Segment und Kleinstunternehmen, welche die Avira-Produkte auch problemlos direkt via Avira beziehen können, nicht mehr braucht. Bruchhäuser betont: «Unser Portfolio ist gezielt auf die Bedürfnisse von Endkunden und kleinen Unternehmen ausgerichtet. Auch für diese Kundensegmente spielt das Beratungsgeschäft eine wichtige Rolle. Für die Durchdringung des Marktes nehmen daher unsere Channel-Partner wie eh und je eine zentrale Rolle ein. Daher unterstützen wir Avira-Partner weiterhin mit Marketing- und technischem Support, zum Beispiel durch eine Reihe von ­Webinaren und technischen Schulungen beziehungsweise Zertifizierungen.» (abr)


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