«Umsetzung ist das A und O»
Quelle: Connectis

«Umsetzung ist das A und O»

Matthias Täubl, seit Oktober neuer CEO von Connectis, äussert sich zu den strategischen Zielen des Unternehmens und zu den Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2014/03

     

Seit Oktober 2013 ist Matthias Täubl neuer CEO von Connectis. Seine Ernennung als Nachfolger von Tom Kleiber sei ein Zeichen der Kontinuität gewesen, erklärt Täubl knapp ein halbes Jahr nach seiner Ernennung im Gespräch mit «Swiss IT Reseller». Schliesslich ist er bereits seit 2008 beim Unternehmen und war vor seiner Berufung zum CEO als Mitglied des Verwaltungsrats verantwortlich für die strategische Entwicklung sowie die Integration von Getronics Schweiz. Als neuer CEO lege er viel Wert auf das Thema Umsetzung. «Ich packe lieber etwas weniger an, bringe das dann aber zu Ende. Gerade in der IT-Welt, in der wir permanent mit neuen Themen konfrontiert werden, ist das nicht immer einfach, aber in meinen Augen enorm wichtig», so der neue Connectis-Boss zur Frage, wie er an seine neue Aufgabe herangegangen sei.

Fokus auf die Mitarbeiter


Connectis blickt auf bewegte Monate zurück mit der Integration von Getronics, mit dem Connectis im Mai 2012 fusionierte. «Betrachtet man die harten Fakten – Themen wie IT und Prozesse – dann ist die Integration der beiden Unternehmen heute abgeschlossen. Doch bei den Mitarbeitern merkt man zum Teil die kulturellen Unterschiede der Herkunft noch immer. Das ist auch ganz normal, und mit jedem Monat, in dem man zusammenarbeitet, werden diese Unterschiede geringer.» Dass die Integration relativ reibungslos abgelaufen sei, zeige auch die Tatsache, dass man im Jahr nach dem Zusammenschluss eine Fluktuation von nur etwas über zehn Prozent gehabt habe. «Das ist vergleichsweise wenig, normalweise geht man bei solchen Zusammenschlüssen von 20 bis 30 Prozent Fluktuation aus», erklärt Täubl. Man habe von Beginn weg versucht, offen und transparent zu kommunizieren, auch bei unangenehmen Entscheidungen. Das habe sich ausbezahlt. «Doch natürlich haben wir auch Mitarbeiter verloren, deren Abgang ich – vor allem jetzt im Nachhinein – bedauere. Denn gute Leute zu finden, ist in der Schweiz nicht ganz einfach.»

Aktuell beschäftigt Connectis hierzulande 362 Mitarbeiter. Im Laufe des Jahres soll diese Zahl um fünf Prozent – also knapp 20 Mitarbeiter – zulegen. «Die Frage lautet, ob wir die Leute in der Schweiz finden. Gerade in jungen technologischen Disziplinen, im Microsoft-Lync-Umfeld beispielsweise, ist es wirklich schwierig», weiss Matthias Täubl. Für Connectis spreche, dass man relativ früh damit begonnen habe, Leute selbst aus- und weiterzubilden. «Das ist der einzige Weg. Der grösste Investitionsposten, den wir bei Connectis haben, betrifft nicht irgendwelche Infrastrukturprojekte, sondern die Aus- und Weiterbildung der Leute.»
Ein Fokus innerhalb des Unternehmens soll denn 2014 auch auf das Thema Mitarbeiter gelegt werden. Connectis hat unter dem Motto «People before Technology» ein Programm lanciert, mit dem man sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt positionieren will – und zwar sowohl für bestehende wie auch für neue Mitarbeiter. «Wir zeigen beispielsweise, wie ein Karrierepfad für einen Mitarbeiter bei Connectis aussehen kann, welche Ausbildungsprogramme wir bieten oder wie das Arbeitsumfeld generell ausschaut», erklärt Täubl das Programm.

Konvergenz und Managed Services


Angesprochen auf die strategischen Schwerpunkte für das laufende Jahr nennt der neue CEO zwei Treiber, die Connectis 2014 bewegen. Das erste grosse Thema sei die Konvergenz zwischen IT und Kommunikation – der Bereich, in dem Connectis zu Hause ist. «Es gibt heute kaum mehr einen Kunden, der die Bereiche IT und Kommunikation nicht als Gesamtpaket anschaut. Hier wird es in diesem Jahr viel umzusetzen geben.» Das zweite grosse Thema seien Managed Services in den Bereichen Unified Communication and Collaboration (UCC), IP-Connectivity und Workspaces. «Das hängt damit zusammen, dass es durch die Konvergenz von IT und Kommunikation für den CIO immer schwieriger wird, mit seiner IT-Abteilung das ganze Know-how und die Ressourcen für all diese Bereiche bereitzustellen. Deshalb ist er darauf angewiesen, dass das von einem Partner übernommen wird. Das Thema boomt bei uns enorm.» Vor allem bei grösseren Kunden profitiere man hier zum Teil auch vom Zusammenschluss mit Getronics. Täubl: «Connectis hat mit seinen fast 400 Mitarbeitern heute eine Grösse, mit der uns auch grosse Unternehmen ihre IT anvertrauen. Diesen Grössenvorteil spüren wir im Gespräch mit gewissen potentiellen Kunden ganz deutlich. Kunden wie Migros oder die Messe Schweiz hätten wir wohl weder als Connectis alleine noch als Getronics alleine gewinnen können.»

Angesprochen auf seine persönlichen Ziele bei Connectis wünscht sich der neue CEO als allererstes «interessante Kunden und interessante Projekte» mit bestehenden und auch mit neuen Kunden. «Deshalb stehen wir jeden Tag auf, das treibt uns an und das macht Spass.» Und dann wünscht er sich, dass Connectis weiter erfolgreich ist und dass er die strategischen Ziele wie gewünscht umsetzen kann. «Powerpoint ist geduldig, doch die Umsetzung ist das A und O», unterstreicht Täubl noch einmal. (mw)


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