Ingrams Joe Feierabend rüstet auf

«Jetzt können die Kunden kommen», meint ein stolzer Joe Feierabend bei der Besichtigung des neuen Lagers von Ingram Macrotron.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/04

     

1996 begann Macrotron mit einem 250 Quadratmeter grossen Lager in Hünenberg. Seitdem wurden die Zuger vom weltweit grössten Distributions-Multi Ingram übernommen und haben vorsichtig aber stetig expandiert.
Bei geplanten 250 Mio. Umsatz in diesem Jahr musste ein neues Lager her. Die Ingram-Leute entschieden sich für das Logistik-Zentrum von Galliker in Altishofen, praktisch im geografischen Zentrum der Schweiz. Bei Galliker hat man zur Zeit 4500 m2 Fläche gemietet, mit der Option auf mehr. Ebenfalls neu wurden zwei Paketförderanlagen installiert, über die maximal 150 Pakete pro Stunde abgefertigt werden können. Per Ende Januar wurde das Software-Modul «Pick Assignment» von Ingram installiert. Damit sollen Fehler beim Zusammenstellen der Lieferungen weitgehend vermieden werden. Ingram-Chef Joe Feierabend vielsagend: «Jetzt kann ich mein Lager endlich auch den Kollegen zeigen. Früher war ich da eher zurückhaltend.»
Mit dem neuen Lager will Ingram die Vorteile eines multinationalen Konzerns besser nutzen. Im Ingram-System sind ebenfalls die Bestände im gigantischen Lager von Ingram in München sichtbar. Damit können Bedarfsspitzen ebenso abgedeckt wie die Lagerbestände optimiert werden. Feierabend: «Kein anderer Disti ist in einer ähnlich guten Ausgangslage in der Schweiz.»

Über Fixpreise, Outsourcing, Drop-Shipment, etc.

Feierabend hofft ganz unverhohlen von den mutigen Offensiven (Netto-Strassenpreise, Kundenklassifzierung) von Konkurrent Tech Data profitieren zu können. «Von den Netto-Preisen reden wir schon lange. Dieses Konzept würde uns viel sparen. Aber wir müssen auf die Wünsche der Kunden schauen. Die jetzige Entwicklung bei Tech Data bringt uns wahrscheinlich neue Kunden», so Feierabend. Schlussendlich aber entscheidet – das sind wir uns mit Feierabend einig – eine tiefe Fehlerquote.
Doch auch im Garten von Also würden die Hünenberger gerne ernten. Dieses Jahr soll der erste Pilotkunde seine Logistik komplett zu Ingram auslagern. Kerngeschäft bleiben aber die VARs aller Art und das Projektgeschäft. Dazu kommen drei «E-Tailer» (Wstore, Bechtle und Dell), die Daten von Ingram beziehen und die Waren direkt zum Kunden liefern lassen.

Fantastischer Januar

Auffallend sind die grossen Berge der «Viewsonic»-Bildschirme im Ingram-Lager. Offensichtlich ist, obwohl man zuerst eher skeptisch war, mit preiswerten OEM-Bildschirmen gutes Geld zu verdienen, meint Feierabend.
Den Umzug verlegte man auf den vermeintlich schwachen Januar. Doch aus den ruhigen Zügel-Tagen wurde nichts. Feierabend berichtet von einem Umsatzplus von glatten 60 % (!) gegenüber Januar 2000. (hc)


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