Obtree schnappt sich HQ-Gruppe

Die Basler Obtree Technologies kann ihre Expansion auch trotz verschobenem IPO vorantreiben. Mit der HQ-Gruppe übernimmt Obtree dieses Jahr schon eine zweite Firma und sichert sich damit Know-how, lokale Präsenz und neue Produkte.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2000/22

     

Der Basler Content-Management-Spezialist Obtree Technologies macht wieder mal von sich reden. Nachdem der für den 27. November vorgesehene Börsengang am SWX New Market infolge der schlechten Stimmung an den Börsen auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, bereitete CEO José C. Valcarce in aller Stille die weitere Expansion in neue Märkte und Regionen vor.
Nachdem die Basler im Sommer bereits mit dem Kauf der 87 Leute starken Born Informatik von sich reden machten, übernimmt Obtree nun die in der Schweiz und Deutschland ansässige HQ-Gruppe zu 100 Prozent. HQ bietet Web- und medienbasierte Lern- und Informationssysteme an und ist ausserdem stark bei Weblösungen für das Management von Personalprozessen und zur Aufbereitung unternehmensspezifischer Inhalte.
Über den Verkaufspreis wurde nichts bekannt gegeben. Laut kürzlich gemachten Angaben verfügt Obtree aber noch über flüssige Mittel in der Höhe von 25 bis 30 Millionen Franken.

Mehr Standorte, mehr Know-how

Obtree kann durch die Übernahme der HQ-Gruppe gleich mehrere Vorteile für sich verbuchen. Neben der Ausweitung der lokalen Präsenz im strategisch wichtigen Markt Deutschland — Obtree wird nun ausser in Berlin und München auch noch in Wiesbaden und Hamburg vertreten sein — ergänzt Obtree seinen Kunden- und Partnerstamm und zudem sein Produktportfolio um neue Angebote mit vertikaler Ausrichtung (Lernsysteme, Mitarbeiterausbildung).
Der seit 1996 bei HQ für Deutschland und die Schweiz verantwortliche Felix Wenger wird bei Obtree Einsitz in die Geschäftsleitung nehmen und mit der Führung der Tochtergesellschaften (Länderniederlassungen) betraut.
HQ beschäftigt in Basel, Wiesbaden und Hamburg 45 Leute. Nach der Übernahme der Gruppe zählt Obtree europaweit über 315 Mitarbeiter. In den ersten neun Monaten dieses Jahres konnten die Basler einen Umsatz von 23,7 Millionen Franken (inklusive Born Informatik) vermelden. (mh)


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