Minoltas Hunger nach Marktanteilen

Ein weiterer Druckerhersteller will mit einer eigenen Schweizer Niederlassung seinen Marktanteil erhöhen. An Marketing-Power dürfte es bei Minolta/QMS nicht fehlen. Eine Inseratekampagne steht bevor.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2000/22

     

QMS galt lange als High-End Printerhersteller. In der Schweiz sind die Postscript-Printer noch heute vor allem in Druckereien und Werbeagenturen anzutreffen. Das soll sich nach der Übernahme durch den japanischen Imaging-Konzern Minolta nun ändern. Minolta/QMS will im Markt für Büroprinter in Zukunft auch in der Schweiz eine Rolle spielen.
Petros Kouvatsis ist der Mann, der mit einer eigenen Schweizer Niederlassung die Drucker an den Mann, respektive die bestehenden und künftigen Partner bringen soll. Er kennt sich als ehemaliger Graphax- und Oki-Mann im Schweizer Printermarkt zweifellos aus.
Eine eigene Niederlassung habe den Vorteil, dass sie sich voll und ganz auf das Sortiment des Herstellers konzentrierte, so Kouvatsis. Bei einem einzigen Generalimporteur bestehe immer die Gefahr des «Rosinenpickens», findet der Minolta/QMS-Vertreter. «Ein einziger Distributor/Importeur vertritt nicht immer die Firmenphilosophie,» meint Kouvatsis.

Mehr Distributoren – mehr Konkurrenz

Die Schweizer Niederlassung in Dietikon soll Partner und Distributoren unterstützen und so zu einer besseren Marktdurchdringung führen. Neben dem bestehenden Distributoren Intercomp werden neu auch Ingram Macrotron und Systrade die Printer vertreiben. In der PC/Windows-Welt sollen Ingram und Intercomp ihre jeweiligen Stärken auspielen, Systrade wird den Mac-Markt bedienen.
Obwohl sich die drei Distis nicht im gleichen Segment bewegen, strebt der japanisch-amerikanische Konzern eine Konkurrenz-Situation zwischen den Distis an. Reparatur und Service für die Printer werden von der Otelfinger CDL übernommen.

Marketing-Offensive

Seit der Fusion von Minolta und QMS sind unterdessen die ersten gemeinsam entwickelten Produkte entstanden. Diese sollen mit einer weltweiten Kampagne den Endkunden schmackhaft gemacht werden. In der Schweiz werden Fachzeitschriften mit Inseraten für den neuen Farblaser Magicolor 2200 eingedeckt werden. Damit will der ehemalige Spezialist für die Druckvorstufe sich einen Platz im breiten Office-Markt erobern. Bis in drei Jahren, so die Pläne, will man zu den ersten Drei im Schweizer Farblaser-Markt gehören.
Im Retail werden die grösseren Maschinen von Minolta/QMS nicht auftauchen, verspricht Kouvatsis. Man trenne klar zwischen Office-Produkten und den Retail-Maschinen. Hingegen wird man ab Frühjahr 2001 die Drucker auf der Site von Minolta/QMS bestellen können. Geliefert werden sie aber über Partner.
Der Druckerhersteller kennt – wie die meisten anderen auch – ein Partnerprogramm mit drei umsatzabhängigen Stufen («Blue», «Silber», «Gold»). Kouvatsis will die Minolta/QMS-Partner vermehrt mit professionellem Farbmanagement vertraut machen, so dass sie neue Marktbereiche vorstossen können. (hc)


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