Infrastruktur-Anbauschlacht

Die holländische Interxion Holding N.V. meldete Ende Juni, sie habe in Glattbrugg bei Zürich ein Gebäude gekauft, um auf über 13’000 Quadratmetern ein sogenanntes Internet Exchange Center (IEC) aufzubauen. Dieses Data-Center wird an die Netze nationaler und interationaler Telcos angebunden. Im Oktober soll es bereit sein.
Interxion bietet Backbone-Anbindung und sicheres Hosting. Als Kunden haben die Holländer Datenschleudern wie Telco-Carrier, ISPs, ASPs, Content Provider und Mobilfunkgesellschaften im Visier. Für diese bietet die Firma einen Ort, die eigene Hardware aufzustellen: Feuerschutzwände, Sprinkleranlagen, Notstromversorgung und Pikettdienste sollen die Sicherheit dieser Geräte gewährleisten. Managing Director der Schweizer Niederlassung wird der 35-jährige Ex-Diax-Mann Stefan Vogt.

Europa ruft

Interxion betreibt bereits IECs beim Hauptsitz in Amsterdam, Paris und Wien. Anfangs Juni wurde das Center in London operativ. IECs in Brüssel, Kopenhagen, Düsseldorf, Madrid und Stockholm sind geplant. Bis Ende Jahr will die Firma in 28 europäischen Städten vertreten sein. Interxion ist nicht der einzige Anbieter solcher Datenzentren. Iaxis beispielsweise betreibt bereits 19 Net Centers in Europa. Und auch die Briten bauen, was das Zeug hält: In Frankfurt ist das bestehende Center bereits ausverkauft also, kommt ein weiteres hin. In Oslo soll ein Zentrum entstehen, um die Datenflut des erhofften skandinavischen WAP-Booms abzuschöpfen. In Genf soll im August eines live gehen, das auf die ASP-Bedürfnisse der Finanzwelt zugeschnitten ist.
Ebenfalls von der Regen-Insel kommt die Colt Telecom Group, ein weiterer Player in der Infrastruktur-Schlacht. Der Breitband-Provider betreibt ein paneuropäisches Netz mit gegenwärtig sechs Internet Solution Centers (ISC). In 21 Städten betreibt Colt City-Netze, eines davon in Zürich. Bis Ende 2001 will die Firma in über 30 Städten ihren Glasfaser-Service anbieten. Da werden alle noch viel bauen und mit Glasfaser verkabeln. (phk)