Acer fixiert die Markenstrategie

Mit den Marken Packard Bell und Acer bleibt die Acer-Gruppe in der Schweiz unverändert. Auch im Rest von Europa wird mehrheitlich die gleiche Strategie verfolgt. EMEA-Chef Walter Deppeler will zuerst die Entwicklung beobachten.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/06

     

Die Mehrmarkenstrategie von Acer ist konkret. «In der Schweiz werden Acer und Packard Bell den Consumer-Markt adressieren, den Business-Markt bedient Acer», sagt Vice President und EMEA-Chef Walter Deppeler gegenüber IT Reseller. Der Schweizer in asiatischen Diensten kommandiert bei Acer eine Region von Marokko bis Russland und vom Nordkap bis zum Kap der guten Hoffnung.
Wie kaum eine andere Firma hat sich Acer in den letzten Jahren zu einem grossen Player auf dem IT-Markt entwickelt. Das taiwanische Unternehmen ist zur zweitgrössten Notebook-Marke und zum insgesamt drittgrössten PC-Hersteller (hinter Dell) gewachsen. Acer setzt nun zum nächsten Schritt an und startet die Mehrmarken-Strategie nach dem Vorbild der Autoindustrie. «Bei Ferrari und Lancia erwarte man auch keinen Fiat, obwohl beide zu Fiat gehören», sagte CEO und Präsident Gianfranco Lanci zur Strategie letzten Herbst in Madrid. Die Übernahmen von Gateway (zusammen mit E-Machines) und Packard Bell sind abgeschlossen. Anstatt sich die amerikanischen Marken und das französische Pendant einzuverleiben, will Acer gemeinsam mit ihnen den einstigen Primus Dell übertreffen. Smartphone-Hersteller E-Ten gehört auch schon fast zur Familie.

Marken profitieren vom Einkauf

«Wir können nun eine echte Multibrand-Strategie fahren und von einer besseren Position bei den Zulieferern profitieren», sagt Deppeler. Davon erhoffe sich das Unternehmen mehr Preisflexibilität und zusätzliche Marktanteile. Für den Rest von Europa sieht die Strategie ähnlich aus. Packard Bell werde vorerst aber keine Expansionen in weitere Länder planen und sich in einem ersten Schritt auf das Geschäft in den angestammten Ländern konzentrieren. «Die Managment- und Verkaufs-Teams bleiben separat und koexistent», bestätigte Deppeler.
Vorerst verändert sich für den Handel und Endkunden nichts, denn Marken wie Gateway sollen noch keinen Sprung über das Meer finden. «Zuerst setzen wir auf die bereits verfügbaren und etablierten Marken. Gleichzeitig beobachten wir deren Entwicklung», so Deppeler. Gateway sei etabliert in Nordamerika und Grossbritannien und werde dort mit Acer die Produkt-Linien verkörpern. Zusätzlich wird in Nordamerika auch E-Machines weitergeführt. In Asien wird Acer mit Gateway am Markt koexistieren. (Marco Rohner)


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