Gemischte Bilanz im IT-Jahr 2007

Die «IT Reseller Konkurs- und Neugründungsstatistik» zeichnet fürs letzte Jahr ein gemischtes Bild: Die Zahl der Startups nahm zu, das Startkapital war tief.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/06

     

Wirtschaftlich gesehen geben Konkurse Einblick in die Vergangenheit und Neugründungen in die Zukunft. Folglich hat die Schweizer IT-Branche ein gutes Jahr 2007 hinter sich gebracht und schaut optimistisch nach vorne: Die Konkurse unter IT-Firmen gingen wie bereits 2006 auch 2007 im Vorjahresvergleich um 9,5% zurück. Insgesamt mussten 425 Branchenkollegen beim Konkursamt antraben. Der Tiefstpunkt wurde im vierten Quartal mit gerade mal 78 Punkten auf dem «IT Reseller Konkursindex» erreicht. Nur 71 Konkurse bedeuten den zweittiefsten Wert seit Messbeginn im Jahr 2000.
Auch für das laufende Jahr scheinen die Zeichen trotz Finanzkrise positiv zu sein: 2007 wurden gesamtschweizerisch rund 4,5% mehr IT-Firmen gegründet als 2006. Gut 2700 neue Handelsregistereinträge wurden gemacht. Bedenklich: im letzten Quartal 2007 sank die Zahl der Neugründungen deutlich auf 97 Indexpunkte bzw. 598 Unternehmen. Weniger als 600 Firmen wurden zuletzt im dritten Quartal 2003 gegründet.

Startkapital im Durchschnitt mickrig

Es ist also nicht alles Gold, was glänzt. Insbesondere beim durchschnittlichen Startkapital fällt das Ergebnis verhaltener aus - und das, obwohl der Anteil der Einzelfirmen bei den Neugründungen mit 29% um zwei Prozent tiefer war als 2006.
Gerade mal 58’000 Franken war den frischgebackenen Firmenbesitzern die Gründung ihres Unternehmens wert. 2006 lag dieser Wert mit 80’121 Franken deutlich höher. Ausser im dritten Quartal (65’874 Fr.) wurde die 60’000er-Grenze nie überschritten. Im vierten Quartal sank er gar auf mickrige 52’791 Franken.

Der Pleitegeier wohnt in Genf

Zürich ist sowohl beim Anteil an den Konkursen wie auch an den Neugründungen der nationale Spitzenreiter. 24,7% der Neugründungen und 20,2% der Pleiten gehen auf das Konto der Zürcher. Zweitplatziert in der Pleitestatistik ist Genf: Obwohl der Startup-Anteil bei lediglich 7,5% liegt, gehen dort 14% der Konkurse über die Bühne. Bern verzeichnete beidseiteig einen Rückgang: der Neugründungsanteil sank um 0,8 auf 7,5%, die Konkurse um 2,8 auf 6,8%. (Markus Gross)


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