Das sind die IT-Trends 08

Sicherheit, Archivierung, Virtualisierung, Unified­Communication, Saas und Green-IT geben den Ton an.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/01

     

Bei der Betrachtung der Studien, Zahlen und der Ankündigungen der Hersteller und Marktforscher wird offensichtlich, dass kaum ein Trend-Bereich für sich selber steht. Vielmehr sind die Themen auf vielfältige Weise miteinander verflochten. Wir orientieren uns an dieser Stelle auf die Zukunftsvisionen von Gartner.
Ganz oben auf der Prioritätenliste der IT-Verantwortlichen wird die Sicherheit stehen. Seit Ende letzten Jahres kommen die sogenannten «Man-in-the-Browser»-Attacken auf, bei der spezielle Malware auf dem Rechner still und unauffällig wartet, bis der Anwender auf seine E-Banking-Seiten zugreift. Dann wird zugeschlagen, indem die Malware direkt im Browser bestimmten HTML-Code ersetzt und beispielsweise Zugangsdaten an den Angreifer schickt. Experten rechnen mit einer starken Zunahme dieser Angriffsvariante, da klassische Phishing-Angriffe kaum mehr zum Erfolg führen. Weitere Themen im Bereich Sicherheit sind die Verschlüsselung von Daten, und zwar sowohl während der Übertragung als auch bei der Archivierung und der Verwendung auf mobilen Geräten.

Archivierung und Metadaten

Ein weiterer grosser Trend betrifft die Archivierung von Dokumenten und damit das gesamte Document-Life­cycle-Management. Ein gewichtiger Teil der immensen Informationsflut stellen nicht Originale dar, sondern Kopien, abgelegt auf anderen Speichern, angehängt an E-Mails etc. Und genau hier setzt eine der im kommenden Jahr aufstrebenden Technologien an: die Deduplikation. Bei dieser aus dem Backup-Bereich kommenden Tech­nik geht es darum, identische Datenblöcke zu erkennen und durch Pointer zu ersetzen, die auf das bloss noch einmal vorhandene Original zeigen. Eine Untermenge aus diesem Themenkomplex, das Metadaten-Management, hat Gartner in seine Top-Five-Trends für 2008 aufgenommen.Gartner prophezeit, dass in den kommenden zweieinhalb Jahren über die Metadaten sowohl interne als auch externe Daten zu einem umfassenden Enterprise Information Management (EIM) zusammenwachsen werden.

Virtualisierung 2.0 und UC

Virtualisiert wird, was sich dazu eignet. Und das ist eigentlich die gesamte ICT-Infrastruktur. Die Rechnung ist einfach: Eine deutlich höhere Effizienz steht deutlich tieferen Kosten gegen­über, Ersparnisse sind bei der TCO zu erwarten, beim Stromverbrauch, bei der Kühlung und vielem mehr. Und als wäre das nicht genug, ergeben sich auch noch Vorteile in der Administra­tion, die zu niedrigeren Kosten führen, und eine erhöhte Flexibilität für die teure Infrastruktur. Wird das Ganze dann noch mit Komponenten zur Automatisierung gekoppelt, ergibt sich laut Gartner eine sogenannte «Echtzeit-Infrastruktur»: eine ICT-Landschaft, die weitgehend selbständig funktioniert, die Ressourcen effizient ausnutzt, sich dank hoher Flexibilität automatisch den jeweiligen Anforderungen anpasst und dabei auch noch einfach zu verwalten ist.
An zweiter Stelle im Gartner-Ranking der Trends 2008 sind die «Unified Communications» (UC) aufgeführt. Gartner zufolge soll nun im kommenden Jahr die eigentliche grosse Welle kommen, IP wird sich demnach als allumfassende Kommunikationsplattform nicht nur für E-Mail und Instant Messaging, sondern auch für die Telefonie endgültig durchsetzen.

Web 2.0 und Grüne IT

Nicht weniger als vier sogenannt strategische Trends hat Gartner in seine Liste aufgenommen, die mehr oder weniger direkt unter den Begriff «Web 2.0» subsummiert werden können: «Mash-ups», «Webplattformen» mittels Software as a Service (SaaS), «Real World Web» und «Social Software». Es liegt auf der Hand, dass kein Unternehmen an diesen Themen vorbeikommen wird. Blogs, Wikis, soziale Netzwerke – es ist nicht einzusehen, weshalb diese Entwicklungen gerade an Unternehmen spurlos vorbeigehen sollten.
Zu guter Letzt wird am Thema «grün» niemand vorbeikommen. Gartner sieht den Trend hin zu stromsparenden, ressourcenschonenden Maschinen. Es gilt, im Rechenzentrum einen vernünftigen Kompromiss zwischen Leistung und Kühlung zu finden. Aber auch die Auslastung der Infrastruktur muss optimiert werden. (mva/InfoWeek)


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