Schaulaufen der Schweizer IT-Branche

Die Welt der Informations- und Kommunikationstechnologie wird immer komplexer. Die Orbit-iEX, die vom 22. bis 25. Mai in Zürich stattfindet, versteht sich als Orientierungshilfe für Business-Interessierte im IT-Dschungel. Dazu dürften die rund 500 Aussteller und die angegliederte Orbit-iEX-Konferenz, die dieses Jahr wieder ausstellerunabhängiges Wissen verspricht, sicherlich beitragen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/08

     

Der richtige Einsatz moderner Technologie ist für die Unternehmen nicht eine Chance, aber auch eine anspruchsvolle Herausforderung. Ziel der grössten ICT-Messe der Schweiz ist es nicht zuletzt, wie die Messeleitung schreibt, die Kunden direkt zum jeweiligen Spezialisten zu führen. Dabei handelt es sich oft auch um kleinere und mittlere IT-Unternehmen, die auf Basis gängiger Produkte massgeschneiderte Lösungen anbieten.
Die Verantwortlichen haben das Angebot in den sechs Hallen des Messezentrums Zürich in neun Teilbereiche gegliedert: Business Software, E-Business Solutions, Internet & Websites, Communication & Mobile Computing, Hardware & Office Equipment, Security, Networks, IT-Services & Consulting und Online Marketing.
Bisher haben sich 480 Aussteller angemeldet. Messeleiter Giancarlo Palmisani (Bild) gab sich gegenüber ITReseller jedoch zuversichtlich, dass es noch mindestens 500 werden. Kommen auch die erwarteten 22’000 Besucher, wird die Orbit-iEX 2007 in Bezug auf Aussteller, Ausstellungsfläche und Besucherzahlen mit der letztjährigen Messe mithalten können.

Business-Ausrichtung

Im letzten Jahr zog die Orbit-iEX von Basel nach Zürich um. Gleichzeitig gab sich die Orbit-iEX in Angebot und Kommunikation eine stärkere Business-Ausrichtung als bisher. Das hat sich an der letzten Messe ausbezahlt: Von den 21’600 Besuchern waren laut einer Befragung 1700 im Finanzsektor und 2400 in der Industrie tätig. 4100 waren Geschäftsleiter und 6300 für Systemunterstützung und Wartung zuständig. 78 Prozent der Orbit-iEX- Besuchern werden zudem als Entscheider eingestuft, wenn es um ITC-Implementierungen geht.
Dementsprechend attestierten die Aussteller, wie Palmisani sagt, eine hohe Qualität der Messekontakte. Die positiven Reaktionen von Ausstellern und Besuchern von 2006 hätten die Exhibit AG veranlasst, diese Strategie auch in diesem Jahr fortzuführen.
Das Motto der Orbit-iEX heisst denn auch wieder «IT für Business People». Die Besucher können sich in den verschiedenen Teilbereichen bei den Ausstellern über die entsprechenden IT-Trends und -Produkte informieren. Themenspezifische Foren wie an der Cebit, an denen sich Interessenten über bestimmte Themenbereiche mit den Experten austauschen können, sind allerdings nicht vorgesehen. Ausnahmen machen hier nur der
E-Starter-Park, eine Plattform für Firmen, die noch keine fünf Jahre alt sind, und der Bereich «Online Marketing für Business People», wo die gesamte Kette des Online Marketings abgebildet werden soll. Parallel dazu gibt es in einem angedockten Auditorium Themenreferate.
Die Profis, die in diesem Sektor ausstellen, sind sich bewusst, dass sich selbst gestandene Marketing-Fachleute der wachsenden Bedeutung des Online-Marketings zwar bewusst sind, aber sich mit den teilweise komplizierten Instrumenten noch nicht wirklich auskennen. Hier wollen die rund zehn Standpartner den Hebel ansetzen: Sie möchten vor allem gemeinsam die Branche repräsentieren und Know-how-Defizite bei Marketing-Entscheidern ausgleichen. Ansonsten jedoch ist der mehr oder weniger herstellerunabhängige Know-how-Transfer an der Orbit-iEX dem Kongressprogramm vorbehalten (siehe Seite 48).

Viel Software - wenig Hardware

An der Orbit-iEX trifft sich die Branche, vom Ein-Mann-Betrieb bis zum Global Player, und präsentiert die verschiedenen Zweige der IT-, Internet- und Kommunikationsbranche. Palmisani: «Was die Orbit-iEX auszeichnet, ist nicht nur, dass sie die grösste ITC-Messe der Schweiz ist, sondern auch, dass sie als einzige das ganze Spektrum abdeckt, während die meisten anderen Schweizer Veranstaltungen wie Topsoft oder Securityzone weitgehend vertikal ausgerichtet sind und sich nur mit Teilbereichen beschäftigen.»
Betrachtet man allerdings die Austellerliste etwas genauer, zeigt sich, dass die Orbit-iEX auch dieses Jahr wieder ziemlich softwarelastig werden dürfte. Auch fehlen grosse Namen wie IBM, Hewlett-Packard oder Sun. Palmisani versucht dies damit zu klären, dass sich die grossen, internationalen Hardware-Hersteller vermehrt ebenfalls als Lösungsanbieter präsentieren möchten. So sei IBM schon seit längerer Zeit nicht mehr direkt auf Messen präsent. Dafür gebe es auch dieses Jahr wieder einen IBM-Partnerstand mit rund zehn Firmen. HP habe wohl noch nicht ganz zu seinem neuen Auftritt gefunden und zögere daher. Sun anderseits habe sich bei der neuen Java-Messe Jazoon stark engagiert.
Dass auch die Budgets eine grössere Rolle spielen könnten als auch schon, und dass die Grossen immer mehr dazu neigen, sich auf eigenen Hausmessen zu präsentieren, sagt er nicht. Dafür betont er, dass die Telkos und die Netzwerkanbieter «stark aufgeforstet» hätten, ebenso die Security-Anbieter. «Die Hardware-Hersteller finden wir dieses Jahr vor allem bei der Peripherie. Dort sind die Branchenführer durchaus präsent.»

Von KMU für KMU

Eine grosse Zahl von Angeboten und Lösungen richtet sich an mittelständische Unternehmen. Palmisani meint zwar, man wolle die Orbit-iEX auch keineswegs als Mittelstandsmesse positionieren und habe diese Entwicklung nicht gepusht. Der Trend käme von den Ausstellern.
In der Tat findet sich diese Ausrichtung auf den Mittelstand nicht nur bei kleinen und mittleren IT-Unternehmen, sondern auch immer stärker bei den Grossen der Branche, die das Marktpotential der KMU ebenfalls für sich entdecken. So konzentriert sich etwa ein Branchenführer wie etwa SAP dieses Jahr erklärtermassen auf Lösungen und Konzepte, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Schweizer Unternehmen aus dem KMU-Umfeld ausgerichtet sind. Diese sollen auch gemeinsam mit zwölf Partnern auf einem Gemeinschaftsstand gezeigt werden.

Orientierungshilfe für Besucher

Um dem Messebesucher die Suche nach relevanten Ausstellern zu erleichtern oder um Firmen, die an der Orbit-iEX auftreten, schon im Vorfeld kennenzulernen, bietet die Messe auf der Website ein Kontaktformular, das die Besucherwünsche an Aussteller weiterleitet, die auf Besucherfragen eine passende Antwort haben.
Dieses Werkzeug dürfte, so es denn genutzt wird, allen Beteiligten nützen, denn ausser dem Besucher kommen auch die Aussteller so zu neuen Leads. Schliesslich erfährt die Messeleitung bei entsprechender Auswertung der Daten einiges über das Besucherprofil und vor allem die Besucherwünsche. (fis)

Die Orbit-iEX Blogging Community

Der Orbit-iEX-Blog wurde 2006 ins Leben gerufen, um quasi live von der Messe berichten zu können. Der Blog soll ein Abbild des gesammelten IT- und Business-Know-hows darstellen, das an der Messe vertreten sein wird.
Auf Einladung des Messeteams werden zum Thema «IT für Business.People» verschiedene Branchengrössen bloggen. Dazu gehören ­Irvan Bruderer, Thomas Brenzikofer, Urs Bucher, Beat Bussmann, Reto Hartinger, Markus Gabriel, Peter ­Hogenkamp, Peter Metzinger, Jürg Stuker und Ueli Weber. Sie berichten über Produkte, Technologien und deren Relevanz.

Die Messe

Dienstag, 22. bis Freitag, 25. Mai
Messezentrum Zürich, Hallen 16, Kongresshalle 7

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 9.00 bis 18.00 Uhr

Eintrittspreise (inkl. Messekatalog):
Fr. 25.00 Tageskasse
Fr. 10.00 Studenten, AHV-, IV-Bezüger

Veranstalter:
MCH Messe Schweiz (Basel) AG,
Exhibit AG, ein Unternehmen der Reed Messen (Schweiz) AG
www.orbit-iex.ch


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