Kyocera hat aus den Fehlern gelernt

Erst musste der CEO gehen, dann wurden Leute entlassen. Doch heute ist Kyocera Mita wieder auf Kurs und präsentiert sich stolz den Partnern.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/17

     

Die Schweizer Mitarbeiter des japanischen Druckerherstellers Kyocera Mita freuen sich, nach einem bewegten Jahr den Boden unter den Füssen wieder gefunden zu haben. Nun wollen sie sich das Vertrauen der Kunden, das teilweise verloren ging, wieder zurückerkämpfen. Die unruhige Zeit begann, als letzten August der ehemalige CEO das Unternehmen Hals über Kopf verlassen musste und ein japanischer Kyocero-Manager interimistisch die Leitung der Schweizer Niederlassung übernahm.
Im März diesen Jahres dann die Hiobsbotschaft: 20 Prozent der Mitarbeiter werden entlassen, die Schweizer Niederlassung in die Europa-Organisation integriert.

Neuanfang

Was damals für einige das Ende war, sehen die Verbliebenen im Nach­hinein als notwendigen Neuanfang. Vergessen der ungeliebte CEO, vergessen seine nicht immer nachvollziehbaren Geschäftspraktiken.
Als es im Mai im Zuge eines Kick-off-Meetings zu einem ersten Kontakt der Kunden mit der neuen Kyocera als europäischer Niederlassung kam, war die Stimmung noch ziemlich angespannt. Einige Kunden liessen ihrem Unmut gegenüber den Gesandten vom Hauptsitz in Holland freien Lauf. Ende September fand nun das zweite Treffen statt. Nicht ohne Stolz lud ­Kyocera ihre Partner und Endkunden in den Showroom des neuen Büros an der Zürcher Hohlstrasse ein. Grund war die Vorstellung einer neuen Serie von Drucksystemen. Und diesmal war die Stimmung ganz anders als noch vor einem halben Jahr, weiss Sepp Spaar, Sales und Marketing Manager von Kyocera, zu berichten: «Rundherum nur zufriedene Gesichter. Die Besucher waren an den Geräten inter­essiert und nicht an der Vergangenheit.» Das mag an den Geräten liegen, die schon zu Testsiegern avancierten als sie erst gerade auf den Markt kamen. Oder es liegt daran, dass Kyocera aus den Fehlern gelernt hat und nun vieles anders angeht.

Offene Kommunikation

Die Kunden werden nun regelmässig auf dem Laufenden gehalten, was in dem Unternehmen abgeht. «Wir wollen unsere Partner proaktiv informieren. Das soll ihnen auch ermöglichen, bis zu einem halben Jahr in die Zukunft zu planen», so Spaar. Des weiteren will man den indirekten Vertrieb, auf den man seit zwei Jahren vermehrt setzt, weiter ausbauen und unterstützen. Kyocera hat 300 Partner in der Schweiz, die ausgebildet und zertifiziert sind, ihre Drucker zu verkaufen. Diese Partner will man in Zukunft noch besser unterstützen, sei dies mit Materialien oder mit Marketingzuschüssen. Dies jedoch auf realistischerem Level, als dies teilweise vom früheren Management versprochen wurde.
Die Verkäufe hätten übrigens nicht gelitten unter der Situation des letzten Jahres, beteuert Spaar. Es habe nur normale Schwankungen gegeben, die nicht klar auf die Ereignisse zurückzuführen seien. (slz)


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