Berlin im Zeichen der Digitalisierung

In Berlin stehen an der Internationalen Funkausstellung, der weltgrössten CE-Messe, digitales Fernsehen und Heimkino im Vordergrund.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/15

     

Mit 1189 Ausstellern auf 160’000 Quadratmetern verzeichnet die Internationale Funkausstellung IFA einen neuen Ausstellerrekord. Beflügelt von der Digitalisierung und neuen Displaytechnologien, zeigt sich die Branche in Berlin durchaus selbstbewusst.
Die IFA ist Fach- und Publikumsmesse zugleich. An sechs Tagen ermöglicht sie Fachbesuchern den Zugang zu Industrie und Handel. Fachhändler erhalten in den beiden Reseller Parks in den Bereichen Communication und Computing speziell Zugang zu Ausstellern und Fachhandelsinformationen. Im Reseller Park Communication belegt allein Siemens fast 100 Quadratmeter.
Dem interessierten Publikum präsentiert die IFA neueste Trends und technische Entwicklungen in der Unterhaltungselektronik.
Die Messe ist in sechs Themenschwerpunkte gegliedert: Television & Entertainment, Digital Imaging & Digital Music, Personal Computing & Games, Personal Communication, SNC Satellite, Networks & Cable und Sound & Carmedia. Jeden Morgen wenden sich Top-Manager der Branche in Keynotes an Fachbesucher und Journalisten. Das Technisch-Wissenschaftliche Forum gibt eine Vorschau auf die Medienwelt von morgen, und die IFA Convention bildet ein Forum für Experten, Wissenschaftler und Vertreter aus Medien, Industrie und Politik, die neue Entwicklungen in der Medienlandschaft, im Bereich der Consumer Electronics und in der IT-Technologie erörtern werden.

Messetrends

Zu den sichtbarsten Trends der IFA 2005 zählt wohl der Generationswechsel der Fernsehgeräte zu grossen, flachen Heimkino-Bildschirmen im Breitformat. Bildschirme mit Diagonalen von bis zu 160 Zentimeter sind keine Exoten mehr und werden an den Ständen aller wichtigen Hersteller präsentiert.
Mit den hochauflösenden Flachbildschirmen wächst auch die Nachfrage nach höherer Bildqualität. Das Stichwort heisst High-Definition. In Deutschland startet das Zukunftsfernsehen HDTV im kommenden November mit regelmässigen Ausstrahlungen des Abo-Senders Premiere.
Auf optischen Medien gibt es Spielfilme bereits in HD-Qualität. In grösserer Auswahl werden diese im nächsten Jahr angeboten. Dabei stehen gleich zwei Medienformate zur Auswahl: Blu-ray Disc und HD-DVD.
Beide arbeiten mit kurzwelligem blauem Laserlicht. Auf eine HD-DVD mit zwei Schichten passen so 30 Gigabyte, bei Blu-ray sind es sogar 50 Gigabyte.
Derweil macht die DVD vermehrt Karriere als Aufnahmemedium. Die DVD-Recorder der neuen Generation können Medien mit zwei Signalschichten bespielen. Viele der neuen Modelle sind zudem mit eingebauten Festplatten ausgerüstet.
Hobbyfilmer, die auf der IFA nach Camcordern Ausschau halten, stellen fest, dass die kleinen Kameras heute vieles können, was vor wenigen Jahren noch kostspieligen Geräten in sperrigen Gehäusen vorbehalten war. Dazu gehören etwa Aufnahmesensoren mit drei separaten Chips für jede Grundfarbe.

Digitalisierung, wohin man schaut

Auch bei den Ton-Medien geht die Digitalisierung weiter. Gleichzeitig mit der IFA startet die ARD die Ausstrahlung sämtlicher Radio-Programme über Kanäle des digitalen Satellitenfernsehens.
Auch die Musik für unterwegs bleibt ein Trendthema. MP3-Player, die mit Festplatten tausende von CD-Titeln für den Transport in der Hosentasche speichern, haben Hochkonjunktur. Die Taschen-Player werden überdies multimedial: Sie können Fotos und Videos speichern und auf ihren Mini-Bildschirmen abspielen. Nebenbei übernehmen sie die Aufgaben eines Taschencomputers.
Solche Konvergenzen zwischen verschiedenen Geräten und Plattformen dokumentiert die IFA in vielen Bereichen, insbesondere auch in der Kommunikationselektronik. So gibt es Smartphones zu sehen, die mit einer Drei-Gigabyte-Festplatte neben Business-Daten auch Musik- und Fotoarchive speichern. Einige Aussteller zeigen zudem Handy-Prototypen, die fernsehähnliche Multimedia-Dienste empfangen können.
Ein wichtiger IFA-Trend ist natürlich auch das «Digital Home». Die Unterhaltungselektronik nutzt die Standards aus der PC-Industrie, um Bild und Ton über Ethernet oder W-LAN in jedes Zimmer zu streamen. Selbst das Stromnetz oder die Antennenleitung lassen sich für die Übertragung nutzen. Ausserdem ist die Bedienung dank Technologien wie Universal Plug and Play deutlich einfacher geworden. Auf diese Weise sollen, so die Hoffnung der Propagandisten des Digital Home, selbst Computerlaien zu Netzwerkern werden. (fis)


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