Scharf auf Erfolgskurs

Bald geht das millionste Speicher-Taschenmesser von Swissbit/Victorinox über den Ladentisch.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/06

     

Es ist eine Schweizer Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht: die Kooperation von Swissbit, dem Hersteller von Speichermodulen, mit dem traditionsreichen Taschenwerkzeug-Fabrikanten Victorinox. Mittlerweile kennt beinahe jedes Kind die kleinen Taschenmesser-Speicher – die Geräte haben in allen Märkten eingeschlagen. Swissbit verkauft die kleinen Weggefährten für die Hosentasche in ganz Europa und Asien über die traditionellen Victorinox-Verkaufskanäle, in Gift-Shops, im klassischen IT- und Consumer-Kanal (in der Schweiz bei Media Markt und Interdiscount) und über Onlineshops. Kein Wunder, wird in Kürze das millionste Stück über den Ladentisch gehen, und das kaum zwei Jahre nach der Markteinführung. Damit aber nicht genug: «Die Distribution wird extrem ausgebaut», sagt Robert Pfaeffli, Head of Marketing und PR bei Swissbit, zu IT Reseller. Ab April werden die Speicherwinzlinge in den USA beim grössten US-Electronic-Retailer Best Buy in den Regalen hängen. Pfaeffli will mit den USB-Taschenmesserspeichern aber nicht bei allen Retailern präsent sein. Denn: «Wir wollen steuern, in welchen Verkaufskanälen die Produkte erscheinen, da sie etwas teurer als normale USB-Speichersticks sind.»

Neue Messer braucht das Land

Sind die Speichermesser nur was für Männer? Pfaeffli: «Nein. Wir haben zwar keine statistisch verlässlichen Zahlen, aber gewisse Samples zeigen, dass die Käuferschaft etwa aus 70 Prozent Männern und 30 Prozent Frauen besteht.» Dass die Frauen noch in der Minderheit sind, dürfte auch der Grund sein, weshalb Swissbit und Victorinox nun zwei neue Varianten auf den Markt werfen, die die technik- und lifestylebewusste Dame eher ansprechen dürfte als die rote Version, die sich farblich strikt an das Vorbild des Schweizer Offiziermessers hält. Ab sofort gibt es nämlich eine Version im Retro-Look mit gerippter silberner Alox-Schale (ohne LED-Leuchte und Kugelschreiber) und eine in Saphir-Blau (mit Leuchte). Neu sind zudem alle USB-Victorinox-Modelle auch als Flight-Version erhältlich. Diese kommen ohne Schere, Messer und Feile aus, damit sie für Flugreisen nicht im Koffer im Laderaum mitgeführt werden müssen. Für den reisenden Business-Mann oder die Business-Frau sicher eine nützliche Variante, zumal Geschäftsleute oft nur mit Handgepäck unterwegs sind.

Erste Kopie aufgetaucht

Von Swissbit/Victorinox werden in naher Zukunft aber noch weitere Neuigkeiten zu erwarten sein. Die Philosophie dahinter ist immer die gleiche: Den Benutzer nicht mit blossen Speichersticks ausstatten, sondern den Käufer an ein Produkt binden, das trendy und erst noch praktisch ist. Was die stilbewusste Dame oder der Gadget-verliebte Herr in Zukunft noch alles erwarten darf, will Pfaeffli allerdings nicht verraten. Verständlich, will man die Ideen doch nicht unbedacht der Konkurrenz in die Hände spielen.
Zwar sehr spät, aber doch ist an der eben zu Ende gegangenen Cebit die erste Kopie aus China aufgetaucht. Auch wenn Swissbit nicht die Kombination von Messer mit Speicherstick an sich patentieren lassen kann, sondern nur einzelne Verfahrensprozesse und -mechanismen, fürchtet Pfaeffli die Billighersteller aus Fernost nicht als Konkurrenz: «Das Messer ist eine lächerliche Kopie. Es ist mit 128 MB und einem USB-1,1-Controller nicht zu vergleichen mit unseren Produkten.» Ausserdem sei der Messerkörper dünn und unansehnlich. Ein Swissbit/Victorinox-Speichermesser spreche nicht den Billigkäufer an, sondern sei eine Mischung aus IT, Lifestyle und Accessory. Wie auch immer, der Erfolg gibt Pfaeffli recht. Swissbit produziert bereits neben zwei Schweizer Standorten auch in Berlin, ein Standort wird derzeit gerade ausgebaut. (mh)


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