Wohin mit den Outsourcern?

Eine ohne aktuellen Anlass versandte Medienmitteilung von Unisys gibt Anlass zu erneuten Diskussionen um die Orbit-iEX.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/01

     

Kaum hat das neue Jahr begonnen, schon ist das Thema «Teilnahme an der Orbit-iEX – ja oder nein» wieder auf dem Tisch. Konkreten Anlass dazu bildet eine etwas unmotiviert anmutende Medienmitteilung des Outsourcers Unisys. Die Firma war mit einem eigenen Stand schon seit längerem nicht mehr anzutreffen – konkret zum letzten Mal 2000 an der Orbit und 2001 an der Internet-Expo.
Wie dem auch sei, Unisys teilt jedenfalls mit, die Geschäftsleitung habe sich nach Gesprächen mit der Leitung der Orbit-iEX dazu entschlossen, nicht an der Messe teilzunehmen. Als Grund für den Entscheid gibt Thomas Hügli (Bild), Leiter Marketing und Kommunikation bei Unisys, an, dass es das Unternehmen vorziehe, Kunden direkt und gezielt anzusprechen. Hügli: «Wir engagieren uns an Fachkongressen, publizistischen Plattformen oder führen eigene Anlässe durch, um die Thought Leadership von Unisys bei Themen wie E-Government, Infrastruktur-Outsourcing und Server-Technologien direkt zu adressieren.»

Outsourcer nicht erwünscht?

Im Outsourcing-Geschäft verfügt Unisys laut Hügli über eine klare Target-Account-Strategie. Diese verlange heute nach spezifischen Kommunikationsmassnahmen. Unisys habe aber nichtsdestotrotz mit der Messeleitung über eine mögliche spätere Teilnahme an der Orbit-iEX gebrütet. Er fügt aber an, dass es für IT-Dienstleister keine spezifische Plattform an der Orbit gebe.
Darauf angesprochen, entgegnet Giancarlo Palmisani, Messeleiter der Orbit-iEX, dass es durchaus Platz für Dienstleister respektive Outsourcer wie Unisys gebe, und zwar innerhalb des Themenbereichs «Business Software/Processes & Web». Tatsächlich ist in diesem Bereich auf der Messe-Website neben Unternehmens-Software, Entwicklung und Security eine Unterkategorie Services/IT-Dienstleistungen zu finden. Palmisani: «Wir können uns nur an Metathemen halten. Wenn wir die Messe zu stark fragmentieren, wird die Zuteilung von Firmen innerhalb des Konzepts für Aussteller schwierig und für Besucher unübersichtlich.»

Eine Frage der Kategorisierung

Nichtsdestotrotz schienen die innerhalb des Themenbereichs «Services/
IT-Dienstleistungen» neben Outsourcing aufgeführten Begriffe wie ASP, Systemintegration, Webagenturen, Online-Services und Webmarketing eher zufällig plaziert zu sein, könnten diese doch ebensogut in anderen Rubriken der Messe Eingang finden. Es stellt sich auch die Frage, weshalb die Messe das Thema Dienstleistungen und speziell Outsourcing angesichts des wachsenden Potentials im Bereich der Besucherzielgruppe der KMU marketingmässig nicht stärker in den Vordergrund rückt. (mh)


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