Die Netzwerk-Branche spürt Rückenwind

Wie die Veranstalter der diesjährigen Network+ Interop in Las Vegas feststellen, sind die Hersteller von Netzwerk-Equipment wieder optimistisch.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/10

     

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Aussteller an der Network + Interop Expo (N+I) in Las Vegas um 25 Prozent, und auch bei den Besucherzahlen ging es aufwärts. N+I-Manager Leonard Heymann: «In den letzten Jahren gab es zwar viel technologische Innovation, aber kaum Nachfrage.
Nun ist die Technologie da und die Unternehmen sind bereit, dafür Geld auszugeben. Für die Netzwerk-Ausrüster scheint das Schlimmste überstanden. 2004 wird das Jahr der Erholung werden.» Wi-Fi und VoIP seien nicht mehr länger Nischenapplikationen, sondern würden nun vermehrt auf breiter Basis eingesetzt.

Funknetzwerk-Überwachung

Im Zentrum standen in Las Vegas neue Produkte, mit denen sich Funk-Infrastrukturen einfacher überwachen und verwalten lassen. Damit werden Unternehmen in die Lage versetzt, auch ohne breites Fachwissen komplexe Wireless-Infrastrukturen aufzubauen. Bill Nuti, CEO von Symbol Technologies, erklärte in seiner Keynote: «Mobility bedeutet nicht in erster Linie WLAN-Strukturen, sondern die Fähigkeit, Informationen so aufzubereiten, dass sie im mobilen Business benutzt werden können. Wir kommen jetzt an den Punkt, wo Rechner und Netzwerke in die Hände der Anwender übergehen.»
Symbol Technologies gehört zu den ersten, die ein Konzept für Funk-Switches entwickelten. An der N+I kündigte das Unternehmen erste Schritte in Richtung eines zentralen Wireless-Netzwerk-Managements an. Gezeigt wurde die Mobility Service Suite (MSP), mit der die Verfügbarkeit von Anwendungen und Services mit Hilfe von Software-Agenten auf den Remote- und mobilen Geräten zentral überwacht werden kann.
Zum Paket gehört zudem ein Entwickler-Kit, mit dem Drittanbieter Anwendungen schreiben können, die sich über den Server aufspielen und kontrollieren lassen.
Die erste Version von MSP dient noch in erster Line dazu, die Funktionstüchtigkeit der Geräte zu überwachen und sie über das Netzwerk zu konfigurieren. So ist es etwa möglich, die Frequenzen der Access-Points optimal einzustellen oder die Batteriespannung der mobilen Geräte zu kontrollieren. Versprochen sind aber weitere Features wie zentrale Sicherheitsüberwachung, Ortung der Geräte und Sprachübermittlung.

Mehr als Management Tools

Ganz neu ist die Idee eines zentralen Funknetzwerk-Managements nicht. Cisco bewegt sich mit dem kürzlich vorgestellten Wireless Blade-Switch für Catalyst 6500 in diese Richtung. Mehrere Startups wie Airespace und Aruba Wireless Networks entwickeln ihre Produkte von vornherein nach diesem Konzept.
Airespace etwa hatte bereits ein paar Tage vor der Messe einen «intelligenten Access Point» vorgestellt. Damit sollen sich nicht nur die Benutzer eines Wireless LAN orten lassen, auch die Performance des Netzwerks soll damit verbessert werden. Als Basis dient eine Technologie namens MIMO (Multiple Input Multiple Output), die automatisch zwischen verschiedenen Antennen wechselt, um die beste Verbindung zwischen Access Point und Gerät herzustellen. Das Ergebnis ist eine spürbar grössere Kapazität von 802.11 Netzwerken.
Airespace entwickelte zudem zusammen mit dem Funkfrequenz-Spezialisten Bluesoft einen Transponder, mit dem teure Produkte wie etwa komplexe Maschinenteile über ein Airespace Wireless LAN überwacht werden können. Dave Passmore, Analyst bei der Burton Group, kommentierte die Entwicklung: «Die neuen Wi-Fi-Swiching-Elemente sind mehr als Management-Tools. Sie ermöglichen Lösungen, mit denen das gesamte Netzwerk besser unter Kontrolle zu halten ist.» (fis)


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