Erfolg dank Rezession

Die IT-Branche ist im Tief, die Firma Transcom Worldwide aber reibt sich die Hände und stellt 90 neue Mitarbeiter an.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/16

     

«Lustigerweise ist Rezension für uns eigentlich ein Vorteil.» Diese Aussage muss von jemandem kommen, der derzeit erfolgreich ist, und erfolgreich scheint die Firma Transcom Worldwide zu sein, denn immerhin ist sie auf der Suche nach 90 Mitarbeitern.
Transcom Worldwide ist in 18 Ländern tätig und beschäftigt 8200 Leute. In der Schweiz findet man die Firma seit 1998, und sie zählt heute 140 Angestellte – bald schon sollen es aber 230 sein.
Praktisch alle Kunden in der Schweiz kommen aus dem IT- beziehungsweise Telco-Bereich.
Zu ihnen zählen Tele2, MCI, Cablecom oder Swissguide. Tele2 ist klar der grösste und sorgt für 80 Prozent der Arbeit bei Transcom in der Schweiz. Auch der grösste Teil der neuen Mitarbeiter soll im IT-Umfeld tätig werden.
Brendan Tschabold, Business Development Manager bei Transcom, erklärt IT Reseller, warum es dem Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten so gut geht: «Viele Firmen kommen in der Rezession unter noch mehr Kostendruck und überlegen sich, wie die Ausgaben gesenkt werden können. Hier kommt dann oft Outsourcing, vor allem mit Revenue-Share, ins Spiel.»
Als Beispiel für ein Inbound-Outsourcing nennt er ein KMU, für das eine ausgelagerte Hotline viel mehr Sinn macht. Man verrechne bei einer Hotline nur pro Anruf und wandle somit fixe in variable Kosten um, gibt Tschabold Auskunft. Deshalb mache es mehr Sinn, einen Outsourcer zu engagieren, anstatt selbst Leute einzustellen, die zu Spitzenzeiten den Ansturm kaum bewältigen können, und zu Randzeiten unterbeschäftigt sind.
Als Beispiel für Outbound-Outsourcing sind diverse Telemarketing-Kampagnen möglich, bei welchen nur bei einem Verkauf eine bestimmte Kommission anfällt. «Gerade bei erfolgreichen Firmen geht der Trend Richtung noch mehr Outsourcing.»
Doch es gibt noch einen zweiten Aspekt: «Gerade in mageren Zeiten sehen viele Firmen das proaktive Telemarketing als zusätzlichen effizienter Zusatzkanal.» Tschabold glaubt nicht, dass die Transcom eine Ausnahme bildet und seinen Konkurrenten Arbeit wegnimmt. «Es ist effektiv viel Arbeit vorhanden. Gerade der Breitband-Boom hält immer noch an. Wir kommen derzeit mit unseren Mandaten für Cablecom und Tele2 kaum nach, sowohl mit dem Verkauf als auch mit dem Support.»
Spannend ist auch die Bezahlung der Call-Center-Agenten, die gar nicht so tief liegt, wie man vermuten würde. «Gewisse Agenten, besonders solche, die gut verkaufen können, schaffen dank Provisionen einen Monatslohn von 5000 bis zu 8000 Franken.» Der Grundlohn bei Transcom liegt bei gut 4100, der Durchschnittslohn bei 4500 Franken pro Monat. (Marcel Wüthrich, Infoweek)


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