Dell trotzt der Flaute

Bereits zum fünften Mal hintereinander hat Dell den Gewinn gesteigert und interpretiert dies als Anzeichen für eine allmähliche Stabilisierung der Nachfrage.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/14

     

Dell hatte im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres den Netto-Gewinn um 24 Prozent auf 621 Millionen Dollar gesteigert. Der Umsatz legte um 16 Prozent auf knapp 9,8 Milliarden Dollar zu, während die Betriebskosten um 9,6 Prozent reduziert werden konnten.
Der Computerhersteller registrierte einen gestiegenen Absatz bei Privatpersonen und bei kleinen Unternehmen. Diese, hiess es, reagierten schneller als Grosskunden auf die gesunkenen Preise. Der Umsatz bei grösseren Firmen hat sich dagegen nicht verbessert.
Eine generelle Erholung der IT-Branche sieht Firmenchef Michael Dell daher noch nicht: «Die Konjunktur wird sich noch einige Quartale verbessern müssen, bis die Ausgaben für Informationstechnologie merklich steigen. Ich kann zwar sagen, dass es bei den grossen Unternehmen mehr Optimismus gibt als auch schon, aber ich würde diesen noch nicht als wirklich stark charakterisieren.» Die Zuversicht wachse erst allmählich und nur schrittweise.


Auch Europa überdurchschnittlich
Auch in Europa hat Dell, wie Europa-Chef Paul Bell gegenüber der Agentur Reuters sagte, ein starkes Wachstum erzielt. Die Auslieferungen von Servern habe in Grossbritannien, Frankreich und Deutschland im abgelaufenen Quartal um 30% zugelegt. Das sei fast doppelt so viel wie das allgemeine Marktwachstum. Für das laufende Quartal erwartet Dell einen Anstieg der Auslieferungen um mehr als 25%.

Auch Gartner sieht Erholung

Diese Einschätzung des Marktes durch den Dell-Boss stimmt mit den neuesten Prognosen von Gartner überein: Im zweiten Quartal 2003, sei der weltweite PC-Absatz stärker gewachsen, als sie ursprünglich angenommen hätten. Die Experten von Gartner gehen nun davon aus, dass der PC-Absatz im dritten Quartal auf 39,8 Mio. Einheiten steigen wird. Das wäre gegenüber dem Vorjahresquartal ein Plus von 9,6%.
Für das Gesamtjahr war Gartner bisher von einem Wachstum von 6,6% ausgegangen. Jetzt rechnen die Analysten mit einem weltweiten Absatz von 161,3 Mio. Geräten oder 8,9% mehr als in 2002. Als Triebfeder für das Erstarken des PC-Marktes betrachten die Analysten vor allem den Mobile-Bereich.
IDC kommt zu ähnlichen Schlüssen. Dennoch bleiben die Marktforscher vorsichtig. «Eine nachhaltige Erholung des PC-Marktes wird es erst geben, wenn die Unternehmen ihre IT-Ausgaben wieder hochfahren, und das tun sie erst, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen signifikant verbessert haben», betont Gartner-Analyst George Shiffler. Dazu komme, dass der Erneuerungs-Zyklus für Büro-Rechner kaum vor 2004 einsetzen werde. (fis)


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