Bedag und EDS gründen gemeinsames Outsourcing-Center


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 1999/22

     

Die Berner Bedag, eine öffentlich-rechtliche Anstalt des Kantons Bern, gründet gemeinsam mit der EDS Schweiz ein Outsourcing-Center an der Engelhaldenstrasse 12 und 18 in Bern. Das sogenannte «Renascence-Center» soll Outsourcing für öffentliche Verwaltungen und für mittlere bis grosse Unternehmen betreiben. Die Bedag steuert Personal und die Infrastrukturen zum Rechenzentrum bei, EDS ist mit Spezialisten und Dienstleistungen dabei. Kunden sollen durch die gemeinsam genutzte Infrastruktur von besseren Preisen und hoher Sicherheit profitieren.
Beide haben, wie Pius Brändle von der Bedag sagt, zu gleichen Teilen beim Aufbau des Centers beigetragen. Das Center wird durch EDS betrieben, der Marktauftritt erfolgt getrennt. Brändle erhofft sich von dem Joint-Venture mit EDS eine bessere Auslastung und Vermarktung der bestehenden Infrastruktur. Brändle: «Wer auf den globalen Märkten überleben will, braucht starke Partner.» Rechtlich ist das «Renascence-Center» kein eigenes Unternehmen, sondern durch einen Zusammenarbeitsvertrag zwischen Bedag und EDS begründet.

«Privatisierung nicht vordringlich»

Der Deal von EDS und Bedag macht für diese zwei Seiten sicher Sinn. Die gewinnbringende Bedag, zu 100% im Besitz des Kantons Bern, wird im Markt für IT-Dienstleistungen für öffentliche Verwaltungen noch stärker. Bereits heute ist sie, so Pius Brändle, zum Beispiel Marktführer in der Westschweiz bei Grundbuch-Lösungen. Dienstleistungen, Produktfolio und der Kundenkreis sollen weiter ausgebaut werden. Die EDS ihrerseits kommt zu einem weiteren Rechenzentrum mit bereits funktionierender und erprobter Infrastruktur.
Andere Outsourcer und private Spezialisten für öffentliche Verwaltungen dürften an dem Deal keine Freude haben. Ob da der Ruf nach der Privatisierung der Bedag wieder lauter werden wird? Pius Brändle von der Bedag glaubt nicht daran. Brändle: «Die Privatisierung ist heute nicht vordringlich. Wir sind rentabel und der Kanton hat ein vitales Interesse daran, dass die IT-Dienstleistungen gesichert sind. Auch andere Verwaltungen sind mit diesem Status zufrieden.» Doch Brändle sieht im Status als öffentlich-rechtliche Anstalt nicht nur Vorteile: «Es ist nicht immer einfach, denn wir sind unter staatlicher Kontrolle.» (hc)


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