Open Source nutzt nur den Grossen


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/09

     

Welcher Finanzchef würde nicht Freudensprünge vollführen, könnte er eine Million Franken einsparen? Durch den Einsatz von Open Source-Software sei dies möglich, zumindest für deutsche Grossunternehmen, eine Studie des IT-Research-Unternehmens Soreon meint: Ein Unternehmen mit 2000 Arbeitsplätzen spare über drei Jahre bei Büroanwendungen 525000 Euro, bei Server-Software 57000 Euro, bei CMS ( Content Management) 32000 Euro und bei Datenbanken 21’000 Euro, wenn es auf Open Source-Produkte setzt.
Der Grossteil der Kosten kann selbstredend bei den Lizenzkosten eingespart werden, aber auch bei den Personalkosten habe man Vorteile: Zwar seien die Einführungskosten bei Open Source-Software teilweise höher als bei proprietären Produkten, im laufenden Betrieb seien sie aber günstiger.
Wer bei einem Budget von einer Mio. Euro für Office-Anwendungen auf Open Office statt auf Microsoft Office setzt, spart 20% Kosten, sagt Soreon. Und satte 30% Kosten fallen im Server-Bereich weg, wenn Linux anstelle von Windows tritt. Bei Datenbanken und CMS sollen 25% eingespart werden können, so die Soreon-Leute.
Die frohe Botschaft erfreut allerdings vor allem Grossunternehmen. Bei kleineren und mittleren Unternehmen fällt der Sparbatzen mager aus. Firmen mit 100 Arbeitsplätzen können zum Beispiel bei Servern 6%, bei Büroanwendungen 7% einsparen. Und ein Betrieb mit zehn Arbeitsplätzen kann gerade mal mit 2% Einsparungen rechnen, da das Know-how für Open Source-Software hausintern nicht abgedeckt und extern teuer eingekauft werden muss.
Microsoft und Konsorten würden langfristig ihre Software öffnen müssen, behauptet Soreon. Denn Open Source biete kostengünstige Entwicklungsprozesse und schnelle Marktdurchdringung. Dieser fromme Wunsch dürfte Microsoft mit einem Marktanteil von 85% bei Office-Anwendungen allerdings kaum beeindrucken. (mh)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welchen Beruf übte das tapfere Schneiderlein aus?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER