Von der Kuh zum Wurstpaket

Die SAP-basierte Software Foodsprint bildet die für die Nahrungsmittelindustrie nötigen Prozesse ab, grosse Teile sind bereits voreingestellt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/08

     

Die Branchenlösung Foodsprint, eine mySAP-basierende Brachensoftware für die Lebensmittelindustrie, ist für kleine und mittlere Nahrungsmittelhersteller ausgelegt. 70% der branchenspezifischen Prozesse sind laut Hersteller bereits voreingestellt, so dass die Einführungszeit relativ kurz und der Beratungsaufwand im Rahmen gehalten werden kann.
«Für diese rund 70% müssen wir das Rad in jedem Food-Projekt nicht mehr neu erfinden, insbesondere für Finanzbuchhaltung, Controlling und Vertrieb», so Martin Vogler vom SAP-Beratungshaus SLI Consulting, das Foodsprint den Schweizer Bestimmungen angepasst hat. Die Software stammt ursprünglich von der deutschen Command.

Die voreingestellten Grundfeatures:

Durchgängige und integrierte Chargenrückverfolgung
Unterstützung der Vorgaben der Richtlinie DIN EN ISO 9000ff
Abbildung von Kundenhierarchien
Kontrollen gemäss HACCP (Hazard Analysis Critical Control Points-Konzept)
Einfache Verwaltung von 2. Wahl-Artikeln
Produktion unter den Dokumentationsvorgaben der GMP (Good Manufacturing Practice)
Verkaufsaktionen/Promotionen
E-Commerce-Funktionalitäten

Kundenspezifische Anpassungen

Produktionsplanung und Fertigungssteuerung sind nicht voreingestellt, sondern können auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Branchenspezifische Anforderungen wie Chargenrückverfolgung oder Qualitätskontrolle sind dagegen bereits passend abgebildet.
Ein ganz neues Feature ist eine «Zerlegelösung für Grob- und Feinzerlegung» speziell für die Fleischwarenindustrie. Bisher war es nicht so ohne weiteres möglich, den Prozess von der glücklichen Kuh zum Wurstpaket in der Software praxisnah abzubilden.

Vom Schwein zum Nackenkotelett

Foodsprint kann nun den kompletten Produktionsprozess darstellen. Aus einem «Ausgangsrohstoff», etwa dem frisch geschlachteten Schwein, werden in mehrstufiger Zerlegung Teilstücke gewonnen. Eine angelieferte Schweinehälfte etwa wird zunächst in «Grobzerlegung» in grössere Teilstücke wie Schinken, Schulter und Kotelett zerlegt. Dann folgt die «Feinzerlegung» in Ober-/Unterschale und Stiel-/Nackenkotelett.
Diese Teilstücke stellen jeweils neue Artikel dar. Foodsprint kann sie in Zerlegelisten aufführen, mengenmässig erfassen und neu bewerten. Selbst den Ausschuss wie Knorpel, Schwarten und Knochen kann das System separat erfassen und die Kosten für die Entsorgung berücksichtigen. Für die Zukunft ist eine Erweiterung des Moduls geplant, die auch Zerlegekalkulation und -simulation beherrscht. (ava)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER