Schnupfen
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/19
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/19
Niesen die Banken, bekommt die Schweizer IT-Industrie einen Schnupfen, der sich für stark fokussierte Player bald einmal zur veritablen Lungenentzündung auswachsen könnte. Unbestreitbar hat sich die Schweizer Finanzindustrie einen kräftigen Schnupfen geholt.
Man hat hohe, dreistellige Millionensummen für E-Banking-Projekte aufgewendet, die es nun abzuschreiben gilt. Versicherungen leiden unter dem Börsencrash und müssen rekapitalisiert werden, Banken haben im Geschäft mit Vermögensverwaltung Überkapazitäten aufgebaut, die nun abgebaut werden müssen, und das Bankgeheimnis wackelt unter dem Druck der EU.
Sind die goldenen Zeiten für die Schweizer IT-Industrie im Geschäft mit Banken und Versicherungen damit endgültig vorbei?
Nein. Wer genau hinschaut, entdeckt neue Chancen. Da wäre zum einen «Basel II». Die in der Schweiz viel zu wenig beachteten neuen Eigenkapitalvorschriften für Banken werden ab nächstem Jahr eine Investitionswelle nicht nur im Bankenbereich, sondern auch bei KMUs auslösen.
Zum anderen steht die Finanzindustrie vor einem tiefgreifendem Wandel, der wiederum Investitionen auslösen wird. Banken werden lernen müssen, ihren Kunden nicht mehr einfach Produkte, sondern Lösungen und Services zu verkaufen. Die neue Denkweise wird neue Prozesse mit sich bringen, die ihrerseits wieder in der Software abgebildet werden müssen. Dazu kommt ein starker Trend zu Outsourcing und Standardisierung.
Vor allem kleinere Banken werden noch mehr als bisher Infrastrukturen oder ganze Prozesse auslagern. Und unter dem Druck der hohen IT-Kosten werden in den nächsten drei Jahren individuelle Lösungen durch Standardsoftware ersetzt.
Die Schweizer Finanzindustrie wird also weiterhin einen goldenen Boden für Player mit grossem Integrations-Know-how und für Outsourcer darstellen. Schwieriger wird es für Hersteller von lokalen Lösungen. Aber diese Erkenntnis ist ja nicht wirklich neu.
Christoph Hugenschmidt
Chefredaktor
Man hat hohe, dreistellige Millionensummen für E-Banking-Projekte aufgewendet, die es nun abzuschreiben gilt. Versicherungen leiden unter dem Börsencrash und müssen rekapitalisiert werden, Banken haben im Geschäft mit Vermögensverwaltung Überkapazitäten aufgebaut, die nun abgebaut werden müssen, und das Bankgeheimnis wackelt unter dem Druck der EU.
Sind die goldenen Zeiten für die Schweizer IT-Industrie im Geschäft mit Banken und Versicherungen damit endgültig vorbei?
Nein. Wer genau hinschaut, entdeckt neue Chancen. Da wäre zum einen «Basel II». Die in der Schweiz viel zu wenig beachteten neuen Eigenkapitalvorschriften für Banken werden ab nächstem Jahr eine Investitionswelle nicht nur im Bankenbereich, sondern auch bei KMUs auslösen.
Zum anderen steht die Finanzindustrie vor einem tiefgreifendem Wandel, der wiederum Investitionen auslösen wird. Banken werden lernen müssen, ihren Kunden nicht mehr einfach Produkte, sondern Lösungen und Services zu verkaufen. Die neue Denkweise wird neue Prozesse mit sich bringen, die ihrerseits wieder in der Software abgebildet werden müssen. Dazu kommt ein starker Trend zu Outsourcing und Standardisierung.
Vor allem kleinere Banken werden noch mehr als bisher Infrastrukturen oder ganze Prozesse auslagern. Und unter dem Druck der hohen IT-Kosten werden in den nächsten drei Jahren individuelle Lösungen durch Standardsoftware ersetzt.
Die Schweizer Finanzindustrie wird also weiterhin einen goldenen Boden für Player mit grossem Integrations-Know-how und für Outsourcer darstellen. Schwieriger wird es für Hersteller von lokalen Lösungen. Aber diese Erkenntnis ist ja nicht wirklich neu.
Christoph Hugenschmidt
Chefredaktor
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