Das leise Ende der GNI


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/19

     

Die GNI AG in Cressier lagert ihr operatives Geschäft in ein neues, von GNI unabhängiges Unternehmen aus. Dies geschieht, wie uns Verwaltungsratspräsidentin Margrit Coradi-Reich erklärte, damit die bestehenden Kunden weiter betreut werden und für einige Mitarbeiter eine Perspektive geschaffen werden kann.
Etwa vier der zuletzt noch acht Mitarbeiter werden wechseln können. Die GNI selbst wird sich nur noch auf die Vermarktung der eigenen Liegenschaft, einen Prozess gegen die früheren Verantwortlichen im Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung und auf die Bewirtschaftung der liquiden Mittel konzentrieren.
Nach dem Börsengang im April 2000, der 20 Mio. Franken einbrachte, hatte man grosse Pläne: GNI wollte Marktführer im Low-Cost-Segment für E-Shop-Software werden und zusätzlich eine der grössten Internet-Malls Europas aufbauen.
Die Träume platzten aber bald. In den besten Zeiten hatte GNI 70 Angestellte, im Januar 2001 waren es 25, im Frühling 2001 noch neun. Seither war es still um die GNI, denn man versuchte, so Coradi-Reich, sich auf sich selbst zu konzentrieren und ohne die einstigen grossen Worte mit harter Arbeit und viel «Ärmel hochkrempeln» den Karren wieder flott zu machen.
Aber: «Es sind heute fast keine Aufträge zu holen. Alles, was mit «E-» beginnt, ist durch die Auswüchse der Euphoriezeit in Verruf gebracht worden. Dabei ist eine Website heute eigentlich eine Selbstverständlichkeit, und genauso, wie es Schreiner braucht, braucht es Leute, die Websites bauen.» (hjm)


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