Fibre Channel über 3400 Kilometer

Dem kriselnden Telco-Ausrüster Lucent ist es gelungen, ein optisches Netzwerk, das Fibre Channel over IP nutzt, über sehr grosse Distanzen zu bauen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/18

     

Der US-Telecom-Ausrüster Lucent machte in den vergangenen zwei Jahren vor allem negative Schlagzeilen. Gigantische Verluste und Massenentlassungen in immer neuen Wellen beutelten den Konzern. Doch besitzt der Konzern als Eigner der ehemaligen Bell Labs immer noch sehr viel Technologie und Forschungskapazität.
Nun meldet Lucent, es sei gelungen, in einem Test Daten über Distanzen von mehr als 3400 Kilometer zu duplizieren und zu spiegeln. Die Daten wurden mit Fibre Channel over IP (FCIP) paketiert und auf einem OC-48-Glasfasernetz (2,488 Gbps Bandbreite) übertragen. Gemäss Lucent seien in Labortests schon Distanzen über 35’000 Kilometer simuliert worden – nun habe man erstmals die Ergebnisse in einer echten Umgebung nachvollziehen können.
Für den Test hat sich Lucent mit dem US-Hersteller Storage Computer zusammengetan. Lucent steuerte die Switches (Optistar Edge) bei, Storage Computer setzte Cyborg VSA-Systeme (Virtual Storage Architecture) ein. Im Test wurde ein Datendurchsatz von mehr als 2 Gigabit pro Sekunde erreicht. Damit sei es zum ersten Mal in der Telekommunikationsindustrie gelungen, ein SWAN (Storage Wide Area Network) mit der Geschwindigkeit eines optischen Netzes aufzubauen, jubelt die Lucent-PR.

Geografische Grenzen überwinden


Theoretisch ist es nun also möglich, Daten auch über grösste Entfernungen zu replizieren. Lucents Vizepräsident Joseph Mele sieht einen Markt für Telefon- und IP-Carrier: «Service Provider haben so die Chance, Business-Continuity- und Speichernetzanwendungen im Metrobereich und weltweit anzubieten. Nutzer können auf extern gespiegelte Daten mit derselben Geschwindigkeit zugreifen wie auf lokal gespeicherte – geografische Grenzen werden so bedeutungslos.» (hc)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welchen Beruf übte das tapfere Schneiderlein aus?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER