«Volkswagen» der Datenbanken aufgetunt

Die «Datenbank für jedermann», Filemaker, kommt in einer neuen Version (6.0) daher. Die Neuerungen sind eine unspektakuläre Weiterentwicklung.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/18

     

Diskussionen um Vor- und Nachteile der Datenbank Filemaker nehmen in unserem Haus oft bald schon religiöse Züge an. Während die Anhänger der Microsoft/Windows-Welt vor Filemaker warnen und (nicht unberechtigt) grösste Probleme bezüglich Skalierbarkeit und Datenintegrität prophezeien, setzen andere ausschliesslich Filemaker ein und loben das unerreichte Preis-Leistungs-Verhältnis und die Tatsache, dass man Filemaker-Umgebungen selbst bauen kann.
So hat beispielsweise unsere Online-Zeitung (www.itreseller.ch) eine Filemaker-Datenbank im Hintergrund. Die Umgebung konnte bei akzeptabler Performance tatsächlich zu einem Bruchteil der Kosten aufgebaut werden, die eine andere Datenbank-Lösung gekostet hätte.
Doch gerade in der Einfachheit von Filemaker liegt auch sein Nachteil. Filemaker-Umgebungen tendieren zu Wildwuchs, da tatsächlich «jeder» schnell ein Datenbänkli hinzufügen und verknüpfen kann, Scripts sind kein Problem und Abfragen nimmt man schon gar nicht als solche wahr. Die Einfachheit des Produkts entbindet den Anwender also nicht von systematischen Vorgehen – bei Missachtung dieses Grundsatzes droht Redundanz.

Mehr Unterstützung für Multimedia und XML

In der neuen Version 6 von Filemaker kann man nun grosse Mengen von Bildern direkt aus Ordnern in die Datenbank importieren. Unter Apples OS X können Bilddaten auch direkt aus digitalen Kameras importiert werden. Verbessert wurde auch die Unterstützung der Datenbeschreibungssprache XML.
Filemaker 6 importiert und exportiert nun XML-Dateien. So kann man beispielsweise aus XML-fähigen Webapplikationen Daten herausfiltern oder auf Unternehmensdatenbanken zugreifen ohne Umweg über das Datenaustauschformat ODBC. Ausserdem unterstützt Filemaker Entwickler und stellt so genannte SXLT Stylesheets in einer Bibliothek zur Verfügung.
Stark verbessert wurden die Funktionen für Suchen und Ersetzen. So kann man über zusätzliche Kriterien Resultate aus Such-Abfragen einschränken oder erweitern und es gibt endlich auch fertige Funktionen zum Suchen und Ersetzen innerhalb eines Dokumentes.
Dazu kommt eine ganze Reihe von kleinen Verbesserungen. So ist Filemaker nun Microsoft-XP-zertifiziert und unterstützt nun auch lange Dateinamen unter Macintosh OS X. Auch wurde die Sicherheit beim Publizieren von Daten über das Internet verbessert. So können Browser-Clients nicht mehr direkt auf den Quellcode zugreifen (!!).

Filemaker Mobile


Filemaker-Client für mobile Kleinstgeräte (PDAs) wird in einer überarbeiteten Version 2.1 angeboten. Diese unterstützt das Palm OS und Microsofts Pocket PC 2002. Auf dem PDA in Filemaker Mobile erfasste Daten können über die normalen Synchronisationsprogramme mit Filemaker-Daten auf PCs synchronisiert werden. Ein Goodie: Mit Zusatzsystemen ausgerüstete PDAs können Barcodes nun direkt in den Filemaker-Client einlesen. (hc)


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