Letzte Woche feierten die Firmengründer Steve Warnock und Charles Geschke das 20-jährige Firmenjubiläum von
Adobe Systems mit einer Podiumsdiskussion im renommierten «Churchills Club» in Palo Alto. Man beweihräucherte sich gleich selbst.
Der Adobe-CEO nannte seine Vorgänger Warnock und Geschke die «Gutenbergs von heute» – nicht zu Unrecht übrigens, denn die Entwicklung der Seitenbeschreibungssprache Postscript hat weltweit die grafische Industrie tiefgreifend verändert.
Vier neue Software-Pakete
Nun scheint
Adobe Systems vor einem radikalen Schritt zu stehen. Wie der US-Newsletter Computerwire meldet, soll Adobe diese Woche den Einstieg ins Geschäft mit Serversoftware für Dokumenten-Management stehen.
Gemäss dem oft gut informierten Newsletter wird Adobe vier neue Software-Pakete ankündigen: «Forms Server», der elektronische Formulare erstellt und verteilt, «Workflow Server» für die Verteilung von Dokumenten gemäss Geschäftsregeln, «Output Server» für die Publikation und Verteilung von Daten aus ERP-Systemen und «Document Server», ein Tool, um Dokumente zu erstellen und zu personifizieren.
Die neuen Software-Pakete stammen aus der Übernahme von Accelio, die im April dieses Jahres integriert worden ist.
CMS-Hersteller aufgepasst!
Damit greift die traditionell sehr profitable Firma nach den Sternen. Accelio war auch von
Open Text, Documentum und Filenet umworben worden – womit auch gleich die wichtigsten Konkurrenten im neuen Geschäftsfeld genannt wären.
Doch auch die Hersteller von Content Managent Systemen wie Day oder Obtree müssen sich vorsehen.
Adobe hat – im Gegensatz zu «New Economy»-Firmen – viel Geld und ein sehr profitables Stammgeschäft. Mit jedem verkauften Postscript-fähigen Drucker fliessen der Firma Lizenzgebühren zu.
Zur Vermarktung der neuen Software will sich Adobe übrigens erstmals einen direkten Verkaufskanal aufbauen, weiss ‹Computerwire›. Dieser würde sich an die angepeilten Grossfirmen richten und die bisherigen Kanäle nicht konkurrenzieren. (hc)