FSC verlangt Zwangsferien


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/12

     

Bei Fujitsu Siemens Computers (FSC) sollen die Mitarbeiter auf vier Tage Urlaub und Urlaubsgeld verzichten, damit der Computerriese im ersten Halbjahr operativ Break Even erreicht. Manager sollen mindestens sechs Tage opfern.
Dies verlangt CEO Adrian Hammerstein, der in einer internen Mitteilung verkündete, es sei über «ein weitreichendes Massnahmenpaket zur Absicherung von Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr entschieden» worden. Hammerstein will nun, dass das Personal den Gürtel enger schnallt, weil bei den Sachkosten die Sparschraube bereits am Anschlag ist.
Dass FSC, die seit der Gründung 1999 im Geschäftsjahr 2001/02 zum ersten Mal einen Gewinn (vor Steuern 29 Mio. Euro) auswies, von den Mitarbeitern eine Zwangsdiät verlangt, im Gegenzug aber keinen Kündigungsschutz garantieren will, stösst den Gewerkschaften besonders sauer auf. Hammerstein betreibe mit dieser Buchhaltungskosmetik, mit der er 11,5 Mio. Euro einsparen will, kein langfristiges wirtschaftliches Konzept, sagen die Gewerkschaftsvertreter.
Sie stemmten sich an einer Sitzung mit den FSC-Leuten gegen die Massnahme. Ausserdem moniert die IG-Metall in Deutschland, FSC hätte ausser dieser Lösung keine Alternativen angeboten. Noch ist unklar, wer am längeren Hebel ist. Es könnte sein, dass FSC die Massnahme nicht umsetzen kann, weil es dem Unternehmen nicht schlecht genug geht. Eine Klausel im neuen Tarifvertrag weist darauf hin.
Die Schweiz ist laut Heinz Brandenberger, Marketingchef von Fujitsu Siemens Schweiz, weder auf Mitarbeiter- noch auf Management-Ebene von den vorgesehenen Sparmassnahmen betroffen.


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