Sage legt sich mit Microsoft an

Die britische Sage Group fordert Microsoft heraus und will die Übernahme von Navision verhindern.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/11

     

Der britische Software-Anbieter Sage (in der Schweiz Sage Sesam) versucht gerichtlich gegen die Übernahme seines dänischen Konkurrenten Navision durch Microsoft vorzugehen und hat bei einem dänischen Gericht Beschwerde eingereicht. Die Übernahme würde Microsoft, so der Geschäftsführer von Sage, Paul Stobart, im Markt für Unternehmenssoftware für KMUs eine Monopolstellung bescheren.
Sage argumentiert, dass Microsoft Navision-Lösungen in seine grössere Produktesuiten bündeln, dann mit einem grossen Preisnachlass verkaufen und so die Konkurrenz aus dem Feld schlagen wird. In den USA sei genau das passiert, nachdem die Redmonder Great Plains übernommen hatten, sagte Stobart gegenüber dem dänischen Wirtschaftsblatt «Boersen».

Keine Chance vor EU-Kommission

Sage hofft, die Klage bis vor die EU-Wettbewerbskommission tragen zu können. Doch stehen dafür die Chancen eher schlecht. Die Kommission prüft Übernahmen erst ab einer bestimmten Umsatzschwelle wie beispielsweise einem Jahresumsatz in Europa von 250 Mio. Euro. Diese Obergrenze erreichte Navision bis dato nicht.
Zudem erklärten Analysten, dass die Beschwerde von Sage keinen Sinn mache, da Microsoft durch den Kauf den erwähnten Markt in Europa erst frisch betrete. Des weiteren richte sich Sage auch an Klein- und Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Mitarbeitenden, während Navision eher die grössere Mittelstandsebene mit bis zu 1000 Angestellten abdecke. (sk)


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