Lukrativer Markt für IT-Outsourcing

Die Bedeutung der IT wird für Unternehmen immer strategischer. Gleichzeitig bleiben gute Leute knapp und die Anwendungen werden komplexer.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/06

     

Was bewegt die Unternehmen heute: «Outsourcing ja oder nein?» Der Schaffhauser Markforscher MSM Research hat Schweizer Unternehmen befragt und die Erkenntnisse in seiner aktuellen Studie zusammengefasst.
Viele Firmen kämpfen mit den gleichen Problemen: Der Kostendruck macht zu schaffen, andererseits wollen sich die Unternehmer verstärkt auf die Kunden fokussieren, da der Markt umkämpfter wird. CRM gilt daher als sehr attraktives Wachstumssegment. Als weitere grosse Herausforderung werden Business-Transformations-Prozesse und laufende Anpassungen an die Veränderungen des Marktes empfunden.

Die Evolution der Informatik

Durch die aktuellen Anforderungen entwickelt sich die IT immer weiter von ihren ursprünglichen Aufgaben weg. Mit Hilfe der Informatik wurden bisher vor allem Prozesse rationalisiert und Vorgänge automatisiert. Aufgrund der Markterfordernisse wird IT nun stärker auch zum operativen und strategischen Unternehmenswerkzeug. Der Erfolg eines Unternehmens wird also zunehmend von den IT-Strategien abhängig.
Selbst in den Chefetagen kommt es langsam zu einem Bewusstseinswandel. IT wird nicht mehr als Kostenstelle betrachtet. Man erkennt ihre Bedeutung als Wertschöpfungsinstrument. Die Rollen der IT und auch des CIO in der Unternehmensplanung werden sich nachhaltig verändern.
Die Studie schlüsselt auf, wie sich die Ausgaben im Schweizer IT-Markt verteilen und entwickeln werden. Global lässt sich feststellen: Grosse Unternehmen rechnen in den nächsten drei Jahren mit steigenden Aufwendungen für ihre IT, kleine und mittlere dagegen haben ihre IT-Ausgaben zum Teil gestoppt oder gekürzt. Allerdings sind KMUs auch wesentlich flexibler bei der Ausgabenplanung.

Outsourcing ja - aber nur partiell

Der Markt für Outsourcing soll von stetig komplexer und teurer werdenden IT-Infrastrukturen profitieren. Dabei wird nur selten an eine komplette Auslagerung der IT gedacht. Partielles Outsourcing dagegen scheint ein grosses Thema zu sein: Bereits ein Fünftel der befragten Firmen diskutiert intern darüber. Zwei Drittel haben sogar schon partielle Projekte abgeschlossen. Die Outsourcing-Anbieter werden stärker als früher in die Wertschöpfungskette der Unternehmen integriert.
Heisse Themen sind vor allem ASP und Internet/E-Business. Besonders attraktiv an der Auslagerung erscheinen den Unternehmen die transparenten und planbaren Kosten. Intern durchgeführte Projekte laufen kostenmässig gern aus dem Ruder oder überschreiten den gesetzten Zeitrahmen gewaltig.
Die Studie beleuchtet die Entscheidungsprozesse bei Auslagerungsprojekten und weisst darauf hin, dass die Kosten immer über die gesamte Laufzeit analysiert werden müssen: Anbieter investieren in der Startphase der Zusammenarbeit überdurchschnittlich und realisieren ihre Gewinne erst im Laufe der Vertragslaufzeit. Der Markt ist durchaus lukrativ. Basierend auf den erhobenen Daten schätzen die Marktforscher von MSM Research das Marktvolumen bereits in 2002 auf 1’291 Mio. Franken, 2003 soll es um 14,9% auf 1’484 Mio. Franken wachsen. (ava)

Info

Für die Studie «Der Schweizer Markt für IT-Outsourcing 2000-2003» wurden insgesamt 191 Unternehmen befragt, davon 83% aus dem KMU-Bereich. Es konnten 51 Fragebogen komplett ausgewertet werden,
140 weitere teilweise. Die Unternehmen stammen aus den Handel, Industrie, Finanz, Behörden und Dienstleistungen. Die Marktforscher legen Hemmschwellen und Antriebsfaktoren für Outsourcing, sowie Entscheidungskriterien für die Wahl eines Anbieters dar. Die soeben erschienene, detaillierte Studie kann bei MSM Research bezogen werden. www.msmag.ch


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