Der schlingernde Copy-Gigant
Xerox bringt eine neue Technologie auf den Markt. Die «Smart Press Technology» überträgt die mikrofeinen Trockentoner-Farbpartikel in einem einzigen Schritt auf das Druckmedium. Das Ergebnis soll sich nicht mehr vom Offsetdruck unterscheiden.
Die neue Technologie ist das Ergebnis von Investitionen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar in Forschung und Entwicklung, wie Xerox sagt. Sie bildet das Herzstück des «Docu Color iGen3», eines neuen High-End-Farbsystems für den Produktionsdruck, das im zweiten Halbjahr 2002 ausgeliefert werden soll, . Die ersten Pilotinstallationen bei Kunden laufen bereits seit Ende letzten Jahres.
Farbprint on Demand
Im Print-on-Demand-Verfahren werden, im Gegensatz zu traditionellen Offset-Druckmaschinen, variable Daten zur Herstellung von personalisierten Broschüren, Katalogen, Büchern, Direktmailings oder Rechnungen verarbeitet und nach Bedarf einzeln oder in Kleinauflagen gedruckt. Das Marktforschungsinstitut CAP Ventures schätzt in einer Studie, dass der Absatzmarkt für Print-on-Demand-Druck in Farbe bis 2005 Jahr für Jahr um 18 Prozent auf 32 Mrd. Dollar anwachsen wird. Das Institut «Strategies for Management» erwartet gar, dass 78 Prozent aller Offsetdruckaufträge in Kleinauflagen von maximal 5000 Exemplaren anfallen werden.
Auf diesen Markt ist die Docu Color iGen3 zugeschnitten. Die Maschine kann pro Stunde 6000 A4-Farbdrucke erstellen. Das sind 100 Seiten pro Minute. Das System ist modular aufgebaut und so konstruiert, dass es mit Pre-Press- und Workflow-Systemen kompatibel ist, etwa mit der Spire Plattform von Creoscitex oder dem
Xerox Docu SP Server, der den Workflow farbiger Druckdaten sicherstellt.
Die Docu Color iGen3 verfügt zudem über eine universale Schnittstelle für die Anbindung von Endverarbeitungsgeräten, über die Produkte von Drittherstellern wie Inline-Falz- und Bindemaschinen direkt angesteuert werden können. (fis)
Die Technik
Hinter der hohen Druckqualität des neuen Xerox-Farbdrucksystems steht die Smart Press Technology mit 85 eingebauten Mikroprozessoren und 5 Millionen Zeilen Software-Code, um den Ausdruck zu steuern und zu überwachen.
Während des Drucks werden die CMYK-Toner mit vier Bebilderungseinheiten von einer elektrostatisch aufgeladenen Druckform angezogen. Die Übertragung auf das Papier erfolgt durch eine Kombination aus elektrostatischer Ladung, Schallwellen und Druck. Das System verfügt über eine intelligente Kalibrierung, welche die Farbgebung für jede Seite steuert, um eine gleichbleibende Druckqualität sicherzustellen.
