E-BUSINESS


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/04

     

Publigroupe mit Verlust: Der Schweizer Werbe- und Medienkonzern rechnet für 2001 mit einem Verlust von 185 Mio. Franken. Die Online-Aktivitäten sorgten für besondere Schwierigkeiten. Für das laufende Jahr wird wieder ein Gewinn erwartet.
EU-Minister bauen Online-Besteuerung aus: Der EU-Ministerrat hat dem Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt, Nicht-EU-Firmen zur Versteuerung von Online-Lieferungen an Konsumenten in der EU zu zwingen. Die neue Mehrwertsteuer-Regel soll ab 2003 gelten.
Online-Lizenz-System: Der bekannte US-Internet-Rechtsprofessor Lawrence Lessig will im Mai ein Online-Rechte-Clearingsystem für Inhalte aller Art vorstellen. Für «Copyright Commons» will Lessig ein eigenes Public-Domain-Lizenzmodell entwickeln.
Casual is over: Die Dot-Com-Zeit ist definitiv vorbei. In New York haben die meisten Investment-Banken und Anwaltskanzleien wieder den «formal dress code» eingeführt oder wollen dies noch tun. Aussage eines CEO: «We go to war, we are dressed for war» – mit Anzug und Krawatte?
Altavista gibt Gratis-E-Mail auf: Altavista gibt seinen kostenlosen Internet-E-Mail-Dienst auf Ende März auf. Es gibt danach auch keine Weiterleitung mehr. 400’000 Personen haben heute noch Konten.
EU drängt auf IPv6: Die EU-Kommission hat die Wirtschaft und Regierungen in Europa aufgefordert, sich stärker für die rasche Umsetzung des Internet Protokolls V6 einzusetzen. Die Adressen gingen 2005 aus, was Europas Internet-Entwicklung behindere.
Streit um Weiterleitungsdienst: Der Softwareverband BSA will gegen den Web-Redirector-Dienst «kickme.to» vorgehen. Der anonyme, flexible Link-Service ist unter Raubkopien-Anbietern beliebt. Ein Durchsuchungsantrag war vorerst aber erfolglos.
Paypal nach IPO verklagt: Paypal hat ihren IPO vergangene Woche doch noch geschafft. Die Titel haben 18 Prozent über dem Zeichnungskurs eröffnet und schlossen mit 54,5 Prozent Gewinn. Die Firma selbst schreibt noch rote Zahlen. Nur Tage nach dem IPO des Online-Zahlungsspezialisten ist gegen die Firma eine Sammelklage eingereicht worden: Paypal wird vorgeworfen, Kunden unrechtmässig das Konto vollständig zu sperren, sobald auch nur der Verdacht aufkommt, es sei gegen Regeln verstossen worden.
Bezahlte Treffer bei Google: Nach der Konkurrenz bietet nun auch der Suchdienst Google ein «Pay-for-Play» an. Wer bezahlt, kann seine Link-Einträge auf den Trefferseiten zu gewissen Suchbegriffen positionieren.CNN bezahlt Domain nicht: Der Medienkonzern AOL Time Warner hat vorübergehend seine Domain «cnn.de» verloren. Der Grund: Die Jahresgebühr von 58 Euro war nicht bezahlt worden. Die Domain wurde vom Netz genommen. Inzwischen wurde bezahlt.
EU-Parlament segnet «.eu» ab: Das Europäische Parlament hat der Einführung der Top-Level-Domain «.eu» zugestimmt.
ICANN-Netzwahlen vor dem Aus? Die ICANN erwägt offenbar die Abschaffung die Beteiligung der Internet-Benutzer bei der Wahl von ICANN-Direktoren, wie Direktor Andy Müller-Maguhn erklärte. Im März soll über das Mitbestimmungsmodell entschieden werden.
Yahoo als Vermittlungsdienst: Yahoo vermittelt neu auch Telefongespräche: Benutzer können die Server der Firma anrufen und am Telefon den Namen der Zielperson nennen. Der Computer sucht die Nummer dann im eigenen Adressbuch des Anwenders nach.
Untersuchung gegen Spam: In Australien will die Regierung das Phänomen unverlangter Werbe-E-Mails untersuchen. Laut einer lokalen Interessensgruppierung gegen solche Mails hat deren Zahl sich 2001 versechsfacht.
E-Mail genügt nicht: Laut einem Urteil aus Deutschland ist eine E-Mail-Adresse noch kein genügender Beweis, dass eine bestimmte Person an einer Internet-Auktion teilgenommen hat. Das gilt auch dann, wenn der Zugang passwortgesichert ist.
Sabre will Travelocity: Sabre hat 345 Mio. Dollar für die Übernahme der Online-Reise-Website Travelocity.com geboten. Sie hält schon 70 Prozent der Firma, aber nur 15 Prozent der Stimmen.
Unterzeichnete XML-Dokumente: Das WWW-Consortium hat einen Standard zur digitalen Signierung von XML-Dokumenten vorgelegt.
Intershop noch immer tiefrot: Intershop wies für das vierte Quartal einen Verlust von 24,7 Mio. Euro aus, verglichen mit 32,1 Mio. Millionen im Vorjahr. Der Umsatz ging allerdings von 30,2 auf 11,7 Mio. Euro zurück. Es werden weitere Stellen abgebaut.
Dot-US wird neu lanciert: Die bisher öffentlichen Institutionen vorbehaltene Top-Level-Domain «.us» wird dem Kommerz geöffnet. Start ist der 24. April; zuvor kommen US-Markeninhaber zum Zug. Dot-US wird von der Washingtoner Neustar verwaltet.
Auktionsbetrug: Ein untergetauchter Amerikaner hat Benutzer von EBAY um 225’000 Dollar erleichtert – mit Versteigerungen von allerlei Porzellanfiguren, die nie geliefert wurden. Dies ist bisher einer der grössten Betrugsfälle bei Internet-Auktionen.
Indymedia stoppt CH-Ableger: Die linke Internet-Plattform hat nach einer Strafanzeige wegen nicht entfernter rassistischer Äusserungen auf der Plattform ihr Schweizer Angebot vorläufig geschlossen. Der Vorfall hatte die Gemüter stark erhitzt.
MWST-Rechnungen auch elektronisch: Das Eidg. Finanzdepartement hat die langerwarteten Voraussetzungen definiert, unter denen Firmen MWST-relevante Rechnungen künftig elektronisch austauschen dürfen. Die Regelungen sind offenbar EU-kompatibel.
Content für alle: FDP-Nationalrat Peter Weigelt will in der Frühjahrssession eine Motion einreichen, die eine Öffnung der Archive der SRG für Schweizerische Content-Verwerter erreichen will. Motto: Was alle bezahlen, sollen auch alle nutzen können.
E-Government-Strategie: Der Bundesrat hat offiziell seine E-Government-Strategie verabschiedet. Sie schliesst auch die Kantone und Gemeinden ein. Die Umsetzung erfolgt dezentral. Für die Bundesbehörden ist die neue Strategie verbindlich.


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