Netzwerker im «Perfect Storm»


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/04

     

«Sie müssen nur die Inserate in IT Reseller anschauen, dann wissen Sie was los ist. Ausser mit gewissen Highend-Geräten hätten wir eigentlich lieber nichts mehr mit Hardware-Handel zu tun. Das können Also ABC und Baggenstoss besser. Aber gewisse Kunden wollen halt alles aus einer Hand.»
Der das sagt, ist einer, der (auch) mit Hardware gross geworden ist: Guido Markowitsch von der Basler WMC. Preis- und Margenzerfall sind das eine, doch auch der Ausweg in die Dienstleistungen ist versperrt. «Die Netze in der Schweiz sind gebaut», sagt Branchenveteran Walter Zemp von eBD. Wenn er das sagt, dann glauben wir es.
Die Marktforscher von Global Touch stossen ins gleiche Horn. Während einst jeder Hardware-Dollar in der Netzwerkerei Zusatzaufträge für 14 Dollar auslöste, so hat sich dieses Verhältnis heute massiv auf 1:3,7 verschlechtert.
Wie bringt man also sein Netzwerker-Schiff durch den «perfekten Sturm»? Unsere Gesprächspartner schlagen eigentlich alle ähnliche Strategien ein. Erstens: Hände weg vom Box-Moving. Sollen sich die Spezialisten darum kümmern. Zweitens: Hoffen auf Technologie als Markttreiber. Voice-over-IP ist schon lange kein reines Schlagwort mehr. 10-GB Ethernet könnte etwas bringen (zum Beispiel Video-Conferencing innerhalb von Grossfirmen, ...). Security verspricht ein gutes Geschäft zu werden, wenn auch der Markt zur Zeit wieder einmal hoffnungslos übertreibt und in drei Jahren viele der «Spezialisten» wieder verschwunden sein werden.
Verzeichnis-basierte Integration von verschiedenen Applikationen und Diensten auf einem Netz könnte dem Kunden Nutzen (und Ihnen Geld) bringen. Und dann gibt es noch Storage: Wer ein Netz hat, braucht Speicher.
Doch all das braucht extrem viel Kompetenz. Die kritische Grösse der Netzwerker tendiert nach oben. Als Alternative zum Anschluss an einen Multi bietet sich das Kompetenzen-Netzwerk an. Netzwerker vernetzt Euch!
Christoph Hugenschmidt
Chefredaktor


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