Immer mehr Unternehmen erkennen, dass echte KI und Cloud-Power nur auf einer souveränen Infrastruktur sinnvoll sind. Wer sich weiterhin auf ausländische Hyperscaler verlässt, begibt sich in Abhängigkeiten: technologisch, wirtschaftlich und politisch. Der Channel, ja die ganze ICT-Branche, steht vor einer Richtungsentscheidung.
Datensouveränität ist zum Schlagwort geworden, und wie bei vielen Buzzwords droht der Kern verloren zu gehen. Denn in Wahrheit geht es um nichts weniger als digitale Selbstbestimmung. Wer die Kontrolle über seine Daten und seine Infrastruktur verliert, verliert auch seine Handlungsfreiheit. Und wer sich beim Aufbau seiner KI-Strategie blind auf Public Clouds aus Übersee verlässt, zahlt diesen Preis früher oder später.
Die Abhängigkeit von globalen Hyperscalern mag bequem scheinen – bis sie richtig teuer wird. Wenn politische Spannungen, neue Datenschutzverordnungen oder Lieferkettenprobleme plötzlich den Datenfluss stören, wird klar: Souveränität ist kein Luxus, sondern Überlebensstrategie. Besonders im Zeitalter von KI, wo Daten erst recht die neue Währung sind, entscheidet die Kontrolle darüber, wer langfristig wettbewerbsfähig bleibt.
Damit KI echten Mehrwert schafft, muss sie Zugriff auf interne Wissensquellen haben. Genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Nur wer seine Daten souverän verwaltet, kann sie sicher mit KI-Modellen wie ChatGPT oder DeepL kombinieren – etwa über Retrieval-Augmented Generation (RAG). Das funktioniert nur, wenn Daten lokal bleiben, rechtlich sauber kontrolliert und technisch geschützt sind.
Das Schlagwort lautet: Sovereign Cloud. Eine Infrastruktur auf Schweizer Boden, unabhängig von ausländischen Einflussnahmen, konform mit Schweizer Datenschutzrecht – und dennoch skalierbar, performant und energieeffizient. Gerade für regulierte Branchen wie Banken, Behörden oder das Gesundheitswesen ist das längst Pflicht, nicht etwa nur Kür.
Doch es geht nicht nur um Compliance. Regionale Rechenzentren mit internationaler Reichweite schaffen Vertrauen und Nähe. Kunden wollen wissen, wo ihre Daten liegen, wer sie betreibt, und sicher sein, dass sie im Krisenfall nicht irgendwo zwischen Brüssel, Seattle und Singapur gefangen sind.
Nicht zuletzt spielt auch die Energiefrage mit: Wer bis 2030 CO2-neutral arbeiten will, braucht Effizienz, nicht nur Rechenleistung. Moderne Betreiber nutzen KI längst, um eigene Prozesse zu optimieren. Ein schönes Beispiel dafür, dass Technologie und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sein müssen.
In einer Welt, in der sich geopolitische Spannungen fast wöchentlich verschärfen, ist das alte Mantra aktueller denn je: regional arbeiten, global vernetzt sein. Die Daten bleiben lokal, die Wirkung ist international.
Der Channel hat hier eine Schlüsselfunktion. Wer heute souveräne Cloud- und KI-Services anbietet, verschafft seinen Kunden nicht nur Sicherheit, sondern auch Zukunftsfähigkeit. Denn eines ist klar: Ohne Datensouveränität keine digitale Souveränität – und ohne digitale Souveränität keine Unabhängigkeit.