Celeris sucht einen Channel

Martin Altorfers Celeris, mit Risikokapital gestärkt, will einerseits SW-Hersteller werden, andererseits einen Channel für seine Dienstleistungen aufbauen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/02

     

Celeris ist ein Managed-Security-Services-Provider (MSSP), ein Unternehmen, das die IT-Security-Infrastruktur eines Kunden nicht nur einrichtet, sondern auch die kontinuierliche Überwachung und Pflege dieser Systeme übernimmt. Celeris war auch eines der wenigen Unternehmen, die in den letzten Monaten noch eine Risikokapitalspritze erhalten haben.
Nun wird klar, was CEO Martin Altorfer mit den 4,3 Millionen Franken vorhat: Celeris soll sich ein zweites Standbein als SW-Hersteller verschaffen. Das Produkt wird die für den Eigengebrauch entwickelte Security-Management-Plattform sein, eine Sammlung von Werkzeugen, um ein komplettes Security-System (Virenschutz, Firewall, VPN, Intrusion Detection) automatisiert zu überwachen und zu verwalten.
Die Grundidee stammt, laut Anton Kiwic, Vice President für Sales und Marketing, noch aus den Zeiten des ISPs Active-Net, den Altorfer gründete und 1999 an die Worldcom-Tochter Uunet verkaufte. Ein Service Provider muss zwischen der Service-Qualität, die er bieten will, und den Kosten, die daraus entstehen, abwägen. Um erfolgreich zu sein, brauche ein Service-Provider deshalb einen Werkzeugkasten, der Routinearbeiten automatisiert.
Das senkt die Kosten und bietet bessere Skalierbarkeit, wenn mehr Kunden dazukommen. So etwas hatte man schon bei Active-Net gebaut («ISP-Admin») und sogar verkauft, aber nie zu einem richtigen Produkt entwickelt.
Genau das will Celeris mit seiner Plattform jetzt tun. Die Software, an welcher seit 18 Monaten gearbeitet wird, ist im Moment in einer Beta-Phase, aber bereits bei Celeris im Einsatz. Ende 2002 soll Version 1.0 für Kunden verfügbar sein.

Managed-Security weiterverkaufen

In der Zwischenzeit hat Celeris aber noch weiteres vor: Man sucht Partner, welche die Dienstleistungen von Celeris weiterverkaufen wollen. Viele Unternehmen möchten den Anteil von Dienstleistungen an ihrem Umsatz erhöhen, und prüfen unter anderem die Möglichkeit, Security-Services anzubieten. Der Markt für Security-Outsourcing entwickelt sich zwar noch nicht gerade stürmisch – gerade das könnte aber ein Grund sein, sich das Partner-Konzept von Celeris einmal anzusehen.
Dieses sieht drei Stufen vor, «Reseller Partner», «Service Partner» und «Premium Partner». Celeris hofft, dass anfängliche Reseller Partner einen immer grösseren Teil der Dienstleistungen selbst übernehmen, und mit der Zeit zu Premium Partnern werden.
Ein Celeris-Partner könnte sich also langsam in den Markt vortasten, ohne gleich die vollen Investitionen tätigen zu müssen, und trotzdem von Anfang an professionelle Services anbieten, meint Kiwic.
Dabei schafft sich Celeris gleich auch noch einen Markt für seine eigene Software. Ist man einmal Premium Partner, wäre es ja naheliegend, als nächsten Schritt die Security-Plattform von Celeris zu erwerben, und sich zum eigenständigen MSSP zu mausern. (hjm)


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