IT und Unternehmensstrategie

Geschäftsleitung und IT-Manager sprechen allzu oft verschiedene Sprachen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung von 600 europäischen IT-Managern.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/01

     

Über ein Drittel der Befragten ist der Meinung, der IT- Abteilung werde von der Geschäftsleitung im Vergleich zum Kerngeschäft nur eine geringe Bedeutung zugemessen. 19 Prozent geben an, von der Geschäftsleitung weder verstanden noch geschätzt zu werden. Nur gerade fünf Prozent müssen ihre jeweils zuletzt getätigten Ausgaben rechtfertigen. Die Studie stellt daher fest, dass ein erhebliches Kommunikationsdefizit besteht.
Um zu klären, wie weit die IT vom Unternehmen benutzt wird, um Wettbewerbsvorteile zu erringen, versuchten die Fragesteller den Druck zu ermitteln, dem IT-Manager ausgesetzt sind. Das Ergebnis: Weit mehr Stress als strategische Business-Aspekte bereiten den IT-Managern (in dieser Reihenfolge) die Gewährleistung der Sicherheit, neue Technologien und die hohe Verfügbarkeit. Selbst das Privatleben führt offensichtlich öfter zu Adrenalinstössen als Unternehmensbelange.
IT-Manager sind laut der Studie vor allem auf innerbetriebliche Belange fixiert. Wenn sie sich unter Druck fühlen, so liegt der Grund meist bei anstrengenden und fordernden Anwendern. Ängste bereitet 35 Prozent von ihnen ein möglicher, 24-stündiger Totalausfall des Systems. 28 Prozent befürchten, dass ein wichtiger Mitarbeiter ausfallen könnte. Dass das Vertrauen der Geschäftsleitung verloren gehen könnte, macht nur gerade 19 Prozent Sorgen.

Bedrohung durch Outsourcing

Die grösste Bedrohung ihrer Position sehen 35 Prozent im Outsourcing. Anderseits beklagt sich beinahe die Hälfte über das zu grosse Arbeitspensum. 32 Prozent sehen ihre Position zudem gefährdet, weil die IT in den Augen der Geschäftsleitung keinen bewiesenen Business-Vorteil bringt. Bezeichnenderweise gehören denn auch nur gerade 31 Prozent der befragten IT-Manager der Geschäftsleitung an.
Ob IT-Manager stärker in die wirtschaftlichen Strategien eines Unternehmens mit einbezogen werden sollten, liegt natürlich im Ermessen der Geschäftsleitung. Einfach dürfte der Einbezug aber nicht sein, da sich offensichtlich zwischen IT-Abteilungen und Chefetage vermehrt eine Kluft öffnet.
In Auftrag gegeben hat die Studie die deutschen Synstar-Gruppe. Deren Business Service Manager, Peter Rembert, zieht denn auch eine nicht ganz uneigennützige Schlussfolgerung: «Outsourcing wäre eine Möglichkeit, mehr geschäftlichen Nutzen aus der IT zu ziehen. Das ist keineswegs eine Bedrohung für die IT-Abteilung, sondern eine Entlastung. Aufgrund der Freiräume kann sie vermehrt an der Entwicklung von Strategien und Anwendungen arbeiten und bringt für das Unternehmen auf diese Weise einen grösseren Nutzen.» (fis)


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