Translumina Networks ist pleite

Ende August wurde der Konkurs über das Telekom-Unternehmen Translumina Networks eröffnet. 120 Gläubiger sollen auf schätzungsweise 3,5 bis 4 Millionen Franken warten, wie "Inside-it.ch" berichtet.
5. November 2010

     

Translumina Networks ist konkurs, wie "Inside-it.ch" berichtet. Ende August wurde der Konkurs eröffnet. Das Verfahren werde aber wahrscheinlich mangels Aktiven wieder eingestellt. Laut dem Bericht warten 120 Gläubiger auf schätzungsweise 3,5 bis 4 Millionen Franken. Der Konkurs von Translumina Trading, einer Einkaufsgesellschaft ohne Beschäftigte, werde aber wohl durchgezogen. Hier warten 17 Gläubiger auf ihr Geld.


Ursprünglich wollte man mit Translumina Networks Glasfasernetze aufbauen und diese betreiben, wie Verwaltungsratspräsident Andreas Danuser gegenüber "Inside-it.ch" erklärt. Durch den Einstieg von Swisscom sowie von vielen lokalen Energieversorgungsunternehmen habe sich die Situation aber komplett verändert. Diese Firmen sowie die öffentliche Hand könnten nach anderen Kriterien investieren und dabei mit ganz anderen Abschreibungszyklen arbeiten als eine rein privatwirtschaftlich finanzierte Firma wie Translumina Networks.
Bereits Ende 2009 haben die finanziellen Schwierigkeiten begonnen. Danuser erklärt gegenüber "Inside-it.ch" bestimmt, dass Swisscom Translumina Networks das Genick gebrochen hat.

Ausstehende Löhne

Bereits Ende 2009 sollen erste Kündigungen erfolgt sein, weitere im Sommer 2010. Trotzdem konnten nicht alle Löhne bezahlt werden, wie "Inside-it.ch" erfahren haben will. Laut Danuser gibt es bei den ehemaligen Mitarbeitern zwei oder drei Härtefälle. Im Sommer habe man vermutlich 15 bis 20 Mannmonate ausstehende Löhne gehabt.

In der Branche spricht man derweil davon, dass die Verantwortlichen bei früheren Firmen mit Finanzierungslücken zu kämpfen hatten, weiss "Inside-it.ch" weiter. Seit Juni 2009 amtet Peter Helfenstein (Bild) als CEO von Translumina/Mygate. Gemäss seinen Angaben arbeiten heute noch 25 Mitarbeiter bei Mygate – der neue Name der umfirmierten Firma 3-Quest, die ebenfalls zur Translumina-Gruppe gehört –, während es im Herbst 2009 noch 70 Angestellte waren.


Laut CEO Helfenstein konzentriert sich Mygate nun auf die Aufgabe als Service Provider und arbeitet mit diversen Energieversorgungsunternehmen zusammen, die Glasfasernetze bauen. Durch die Aufgabe des Netzgeschäftes und durch den Konkurs der Translumina Networks habe die Mygate-Gruppe einen herben Schlag erlitten. Die langfristigen Ziele, Triple-Play-Dienste in der Schweiz und in Deutschland anzubieten, seien aber nach wie vor intakt. (abr)


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