Don’t do IT all yourself
Quelle: zVg

Think Digital

Don’t do IT all yourself

Von Joerg Schwenk

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2020/01

     

Wir leben im Zeitalter der Netzwerke. Immer grössere Teile unseres Lebens funktionieren bereits auf einer Netzwerkbasis – oder zumindest werden vorbehaltslos solche Netze geknüpft, auch wenn nur wenige Individuen über einen dem Networking direkt zuweisbaren geschäftlichen Nutzen berichten können.

Was wir Digitalisierung nennen führt aufgrund der neuen technischen Möglichkeiten zu starken Veränderungen im Informations-, Kommunikations- und Entscheidungsverhalten von Menschen sowie Unternehmen. Anzunehmen ist, dass dies zu weiteren, anderen und grösseren Netzen in vielen Lebensbereichen führt.


Wer zunächst an «soziale Netzwerke» denkt, liegt sicherlich richtig. Aber eben nicht nur. Entsprechend logisch dabei scheint: Eine vernetzte Gesellschaft bedarf Menschen, die vernetzte Lösungen auch bauen können, denn in unserer Gesellschaft, der «Webciety», werden mittlerweile nicht nur Datenströme und Menschen vernetzt, sondern auch Themen, Wissen, Standorte, Infrastrukturen, Dinge, Geschäfte, Städte, Firmen, Tätigkeiten – und noch vieles mehr. Wenn Ihr Kunde solche Lösungen zu seiner Effizienzsteigerung in Betrieb nehmen möchte, benötigt er daher kein tiefgreifendes Wissen in einem eng umrissenen Fachgebiet, sondern ein sehr viel breiteres Kompetenzfeld, als heute oft angeboten wird. Er benötigt nebst einem Trusted Advisor zusätzlich einen kompetenten Integrationspartner. Der Begriff des Trusted Advisor beschreibt hierbei oft die Idealvorstellung eines Beraters, dem man vertraut.

Zunehmend geht es heute nicht mehr um Insellösungen. Es geht nicht mehr um reine Themen aus Infrastruktur oder Software. Die zunehmende Vernetzung unserer Gesellschaft bringt neue Bedürfnisse oder Konsummodelle hervor. Diese zu denken und zu entwickeln, heisst in Lösungen zu denken – und nicht in Produkten.

Keiner kann alles und das erst noch von allen am besten. «Make, Buy, Partnership or Leave» ist ein empfehlenswerter Ansatz zur klassischen Mitarbeiterausbildung (Make). Strategien, die sich damit beschäftigen, Fachwissen zuzukaufen (Buy), auf ergänzende Partnerschaften zu setzen (Partnership), sich auf eine Nische zu fokussieren oder das Geschäftsfeld abzustossen (Leave), gewinnen an Bedeutung. Im Gleichschritt steigt die Bedeutung ganzheitlicher Integrationspartnern und Generalunternehmungen mit Fokus auf Kernkompetenzen und Bereitschaft zur Risikoabdeckung.


Freuen Sie sich auf die Chancen, die die zunehmende Vernetzung nach sich zieht? Schon heute ist zu erkennen, wohin sich der Bedarf entwickelt und wo künftig gutes Geld zu verdienen ist. Der bekannte Hype Cycle des IT-Marktanalysten Gartner liefert Ihnen diese Informationen und zeigt, dass viele Technologien bereits in der Produktivitätsphase angekommen sind, wie etwa Internet of Things und Industrie 4.0, Sicherheit, Mobilität, Sharing Economy und Nachhaltigkeit, New Work und Arbeit 4.0, Digital Finance und Investments sowie Smart Cities und Energy.

Letztlich ist die installierte Lösung beim Kunden auch der entscheidende Faktor für ein hochwertiges Servicegeschäft, das den Lösungsbetrieb sicherstellt. Viele Anbieter suchen bereits heute den Weg ins Servicegeschäft. Die Auswirkungen von Angebot und Nachfrage werden, zumindest bei einfachen Services, ihre Wirkung entfalten und die Margen mutmasslich auch hier sinken lassen.

Der Erfolg Ihres nachgelagerten Servicegeschäftes und damit Ihre Ertragslage steigen somit auch mit der Art Ihres Lösungsangebots. Es sind die Bedürfnisse Ihrer Kunden bezüglich sicherem Lösungsbetrieb, die im Fokus eines sinnhaften Servicegeschäftes zu stehen haben.


Meine Empfehlung: Don’t do IT all yourself. Setzen Sie auf Vernetzung und Partnerschaften. Bilden Sie lokale Kompetenz-Zentren und nehmen Sie sich gemeinsam der neuen technologischen Themen an.



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