Microsoft verabschiedet sich weitgehend von Smartphone-Produktion
Quelle: Microsoft

Microsoft verabschiedet sich weitgehend von Smartphone-Produktion

Microsoft baut im Smartphone-Geschäft erneut fast 2000 Jobs ab. Damit ist das Gros der ehemaligen Nokia-Mitarbeiter entlassen. Ob Microsoft überhaupt noch neue Smartphones bringen wird, ist unklar.
26. Mai 2016

     

Microsoft hat angekündigt, weitere 1850 Stellen im Smartphone-Hardware-Geschäft abzubauen. 1350 diese Stellen werden in Finnland gestrichen, die übrigen 500 weltweit. Mit dem erneuten Stellenabbau hat Microsoft nun das Gros der im April 2014 übernommenen Nokia-Belegschaft abgebaut. Microsoft hatte damals Nokia für 7,9 Milliarden Dollar übernommen. Nur ein gutes Jahr später, im Juli 2015, musste Microsoft infolge der Übernahme einen Abschreiber von 7,6 Milliarden Dollar vermelden sowie den Abbau von 7800 Stellen.

Allerdings will sich Microsoft auch nach Bekanntgabe des neuesten Stellenabbaus nicht vom Smartphone-Geschäft trennen. Man wolle das Geschäft durch den neuesten Abbau, für den weitere 950 Millionen Dollar aufgewendet werden, weiter rationalisieren, heisst es vielmehr. In einer internen Mail von Microsofts Windows- und Devices-Boss Terry Myerson, die unter anderem Microsoft-Insiderin Mary Jo Foley vorliegt, ist zu lesen, dass Microsoft in Zukunft noch fokussierter im Smartphone-Geschäft unterwegs sein wolle und vermehrt Unternehmen ansprechen möchte, die grosses Interesse an Security, Manageability und an Continuum haben. Ausserdem schreibt Meyers, das man weiterhin die bestehenden Lumia- und OEM-Partner-Geräte updaten und supporten werde, und man werde auch neue, grossartige Geräte entwickeln. Man skaliere zurück, aber man steige nicht aus, macht Meyers klar.


Allerdings ist alles andere als klar, wann und ob Microsoft tatsächlich weitere neue Smartphones veröffentlichen wird, eine entsprechende Roadmap zumindest fehlt gänzlich. So ist es auch möglich, dass der Konzern sich vornehmlich auf die Weiterentwicklung der Windows-10-Mobile-Plattform mit seinen Universal Apps konzentrieren wird. Meyers erklärt auch, dass Microsoft künftig pragmatisch sein und auch andere Mobile-Plattformen mit seinen Diensten, Device-Management-Services und Entwicklungs-Tools versorgen werde. (mw)


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