Schweizer PC-Markt schwächelt
Quelle: IDC EMEA PC Tracker,
Q1 2012

Schweizer PC-Markt schwächelt

In der Schweiz wurden im ersten Quartal 2012 total 10,1 Prozent weniger PCs abgesetzt. Der grosse Verlierer heisst Sony.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2012/07

     

In der Schweiz wurden im ersten Quartal des laufenden Jahres 416'357 PCs verkauft, wie aus den neuesten Zahlen hervorgeht, die «Swiss IT Reseller» von den Marktforschern von IDC erhalten hat. Dies entspricht im Vergleich zum ersten Quartal 2011 einem Minus von 10,1 Prozent. «Der Schweizer PC-Markt hat damit etwa den Erwartungen entsprochen», bilanziert IDC-Analystin Larysa Yolkina. Die Marktforscher hatten ursprünglich ein Minus von 11,3 Prozent prognostiziert.
Aufgeteilt nach Geräteart haben sowohl die Desktop- als auch die Portable-PC-Sparte verloren: Während mit 183'994 Einheiten hierzulande 4,6 Prozent weniger Desktop-Rechner abgesetzt wurden, hat der Portable-PC-Bereich gar 13,4 Prozent eingebüsst und kann für das erste Quartal 2012 einen Absatz von 277'363 Geräten melden.

Consumer-Sparte verliert

Unterteilt man die PC-Absatzzahlen des ersten Quartals 2012 nach Einsatzgebiet, so zeigt sich, dass von den insgesamt 461'357 verkauften Rechnern 249'970 dem Business-Segment zuzuschreiben sind. Damit hat das Geschäft mit den Business-Geräten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal 6,3 Prozent eingebüsst. Dabei halten sich beim Business-Absatz die Desktop-PCs und die Portable-PCs beinahe die Waage: 124'973 Geräte sind Desktop-Rechner (-2,6%), während es sich bei 124'997 Einheiten um Portable-PCs handelt (-9,7%).
Ein etwas anderes Bild zeichnet sich im Consumer-Segment,
wo insgesamt 211'387 Rechner
(-14,3%) verkauft wurden: Mit 152'366 abgesetzten Geräten sind der Grossteil der Consumer-Rechner mobile PCs. Nichtsdestotrotz hat auch dieses Segment im Vergleich zum Vorjahresquartal verloren, und zwar 16,3 Prozent. Consumer-Desktop-PCs wurden im ersten Quartal des laufenden Jahres 59'021 verkauft, was einem Minus von 8,6 Prozent entspricht.

Business-Bereich überrascht

Das Business-Segment hat trotz Rückgang die Erwartungen der Auguren übertroffen, so IDC-Analystin Larysa Yolkina gegenüber «Swiss IT Reseller»: «Der öffentliche Sektor war der Hauptwachstumstreiber im Business-Bereich, da das erste Quartal von aufgeschobenen PC-Auswechslungen profitierte. Wie erwartet hat das Enterprise-Segment nach acht Quartalen gesunder Nachfrage einen negativen Trend ausgewiesen. Auch im KMU-Segment
haben wir einen bedeutenden Nachfragerückgang registriert, was sich negativ auf den gesam­ten Business-Bereich ausgewirkt hat.»
Das Consumer-Segment ist derweil hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. «Die geringe Nachfrage und die schwachen Verkaufszahlen sowie die grossen Lagerbestände haben sowohl die Desktop- als auch die Portable-Consumer-Rechner beeinflusst. Ausserdem ist natürlich die gesteigerte Nachfrage nach Tablets und Smartphones auf
Kosten des PC-Markts gegangen», führt Yolkina weiter aus.

Sony verliert massiv

Marktführer im gesamten PC-Geschäft ist auch hierzulande Hewlett-Packard. Das Unternehmen hat im ersten Jahresviertel 146'747 PCs verkauft, was einem Minus von 19,1 Prozent entspricht. Auf dem zweiten Platz liegt Apple mit 68'558 abgesetzten Geräten – 4,1 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahresquartal. Vor allem aber Acer, das den zweiten Platz an Apple abtreten musste, hat im ersten Quartal 2012 Federn gelassen: Der taiwanische Hersteller verkaufte 35,4 Prozent weniger Rechner und kam insgesamt auf einen Absatz von 46'902 Einheiten.
Auf dem vierten Platz liegt der chinesische Hersteller Lenovo, der als grosser Gewinner aus dem ersten Quartal hervorgeht. Der PC-Bauer hat seinen Absatz in der Schweiz im ersten Quartal um satte 53,2 Prozent auf total 40'084 Geräte gesteigert und konnte damit unter allen Herstellern am kräftigsten zulegen.
Die Ränge fünf bis acht gehen an Dell, Asus, Toshiba und Samsung. Sony auf dem neunten Platz ist der grösste Verlierer des ersten Quartals, büsste das Unternehmen doch beim Absatz satte 53,4 Prozent ein und konnte lediglich 6337 Geräte verkaufen. (abr)


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