Schweizer Schulen: Open Source statt Microsoft

Die Schweizerische Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen empfiehlt den Verzicht auf Microsoft-Produkte.
18. März 2010

     

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit hat am Donnerstag eine Mitteilung versendet, in der über die neueste Empfehlung der Schweizerischen Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen (educa.SFIB) informiert wird. Die Empfehlung legt Schweizer Schulen den Verzicht auf die Verwendung von Microsoft-Produkte und der Umstieg auf Open Source Software nahe. Das auf Schulen ausgerichtete Microsoft-Angebot Live@edu beinhalte nachteilige Bedingungen insbesondere hinlänglich des Datenschutzes, aber auch bei der Lieferanten-Abhängigkeit.


Besonders stösst sich die Fachgruppe daran, dass Microsoft mittels einer Zustimmungserklärung ermächtigt wird, persönliche Schülerdaten auf Vorrat zu sammeln, zu benutzen, bekannt zu machen und auch nach einer allfälligen Kündigung des Vertrags weiter zu bewirtschaften. Diese Bestimmungen würden klar gegen das Datenschutzgesetz verstossen.


Nach eingehender Prüfung sei die Fachstelle deshalb zum Schluss gekommen, "dass das neu ausgestaltete Microsoft School Agreement wegen seiner Verknüpfung mit dem Microsoft Live@edu-Angebot für die Schulen gravierende Nachteile mit sich bringt." Und weiter: "Aus diesem Grund empfiehlt educa.SFIB allen Entscheidungstragenden in IT- und ICT-Fragen an Schulen, auf den Erwerb oder die Erneuerung von Lizenzen für Produkte von Microsoft im Rahmen eines School Agreements zu verzichten und schrittweise auf schlanke IT-Infrastrukturen und freie Software zu setzen." Dazu will educa.SFIB und educa.ch ein geeignetes Unterstützungsangebot aufbauen.


Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit begrüsst die Empfehlung. Ko-Präsidentin Edith Graf-Litscher: "Ich finde es bedenklich, dass eine amerikanische Firma wie Microsoft an Schülerdaten von Schweizer Kindern und Jugendlichen gelangen will."

(mw)


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