Maxdata-Insolvenzverwalter: "Interessenten sind namhafte Unternehmen"

24. Juli 2008

     

Neuigkeiten im Fall Maxdata: Der Insolvenzverwalter im vorläufigen Insolvenzverfahren des Computerherstellers, Winfrid Andres, hat erste Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet. Um die Maxdata-Gruppe wieder profitabel zu machen, wurde entschieden, den Vertrieb neu aufzustellen. So werden Ländergesellschaften, die nicht gewinnbringend waren, geschlossen. Betroffen sind die Organisationen in Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Polen. Die Betreuung der Kunden in den betreffenden Ländern soll durch örtliche Vertriebsbüros erfolgen. Die Niederlassungen in der Schweiz und in den Niederlanden werden bestehen bleiben, ebenso das Büro in Taipeh, Taiwan.

Wie IT Reseller bereits vor zehn Tagen in einem Exklusiv-Interview mit Dirk Andres (s. untenstehender Link) berichtet, können die Garantie- und Gewährleistungsansprüche für Maxdata-Kunden "grösstmöglich" abgesichert werden. Dazu wurde mit dem deutschen Service-Unternehmen PC-Garant und einer deutschen Versicherung eine Vereinbarung geschlossen, um für Geräte, die nach dem 25. Juni bestellt wurden, die Leistungen zu erbringen. Dies gelte auch für den Fall, dass Maxdata den Geschäftsbetrieb einstellen werde. Davon geht Andres allerdings nicht aus: "Bei der Suche nach geeigneten Investoren liegen wir im Zeitplan. Die Phase der Sondierung ist abgeschlossen." Aktuell führe man vertiefende Gespräche mit mehreren Investoren, darunter auch mit solchen in Taiwan. Andres: "Bei dem Kreis der möglichen Interessenten handelt es sich um namhafte Unternehmen."


Soweit geht der Betrieb bei Maxdata also mehr oder weniger geregelt weiter. Ausser den Schliessungen der genannten Länderniederlassungen gab es bei den Belinea-Monitoren Komplikationen. Gemäss Andres sind in dem Bereich Lieferverzögerungen aufgetreten. Bereits ab nächster Woche sei aber die vollständige Verfügbarkeit aller Monitor-Modelle wieder sichergestellt. Das Monitor-Segment scheint das einzige zu sein, das von insolvenzbedingten Lieferverzögerungen betroffen war. Andres sagte bereits im genannten Interview, dass sämtliche Lieferanten Maxdata weiter beliefern.

Wichtig zu wissen: Das Amtsgericht Essen hatte Ende Juni ein vorläufiges Insolvenzverfahren für die Maxdata-Gruppe angeordnet. Ein eigentliches Insolvenzverfahren ist aber noch nicht eröffnet worden. Unabhängig davon ist Maxdata Schweiz nicht betroffen. Für die Schweiz besteht allerdings dennoch eine Unsicherheit bezüglich der Garantieleistungen für Geräte, die vor dem 25. Juni geliefert wurden. Dies hängt ganz von den Vorstellungen der zukünftigen Investoren ab.(mh)


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