Microsoft mit 8,2 Milliarden Dollar Jahresgewinn

23. Juli 2004

     

Der Redmonder Softwareriese hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/2004 wieder mehr verdient als im Vorjahr: Bei einem Umsatz von beeindruckenden 36,8 Milliarden erwirtschaftete die Gates-Company einen Gewinn in der Höhe von 8,2 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr hatte Microsoft bei 32,3 Milliarden Umsatz "nur" gerade 7,5 Milliarden US-Dollar ins Trockene bringen können.

Als Hauptgrund für die massive Gewinnzunahme gibt das Unternehemen den weltweit gestiegenen PC-Absatz an. Als dasjenige Unternehmen, dessen Windows-Betriebssystem auf den meisten Computern standardmässig mit ausgeliefert wird und dessen Anwendungsprogramme wie Office auf der ganzen Welt stark verbreitet sind, profitierte Microsoft von dieser Entwicklung. Zum ersten Mal überhaupt hat dieses Jahr ausserdem der Online-Dienst MSN schwarze Zahlen geschrieben und einen Betriebsgewinn von 121 Millionen Dollar ausgewiesen. Im Vorjahr noch hatte MSN die Bilanz mit einem Fehlbetrag von 567 Millionen Dollar belastet. Im Bereich des Erwarteten würden sich auch die Absatzzahlen der Spielkonsole X-Box bewegen, wie das Unternehmen mitteilt: Seit der Lancierung der Spielkonsole sind rund 15,5 Millionen Einheiten ausgeliefert worden. Doch der Erfolg der X-Box ist teuer erkauft und wird wahrscheinlich von anderen Microsoft-Produkten quersubventioniert: In Nordamerika gewinnt die Konsole nämlich erst spürbar Marktanteile, seit der Endverkaufspreis auf mickrige 149 Dollar gesenkt wurde.


Auch in dieser Woche hatte Microsoft eine Verdoppelung der Dividende sowie eine einmalige Sonderdividende in der Höhe von drei Dollar pro Aktie angekündigt. Insgesamt schüttet das Unternehmen auf diesem Weg über 32 Milliarden Dollar aus. Zudem sollen Aktien im Wert von weiteren 30 Milliarden Dollar zurückgekauft werden. Innerhalb von vier Jahren sollen insgesamt bis zu 75 Milliarden Dollar an die Aktionäre gehen, wie es heisst.

Damit der Software-Rubel auch schön weiter läuft, braucht es Kunden, die brav ihre Softwarelizenzen zahlen. In der Nachrichtenflaute des Sommers ist sich Microsoft Deutschland in München deshalb auch nicht zu schade, mittels einer "Erfolgsmeldung" aus dem Bochumer Landgericht einmal mehr die Softwarepiraterie zu thematisieren: Das Gericht verurteilte nämlich den Anführer "eines der grössten deutschen Softwarefälscher-Netzwerke" zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren. Das Urteil gilt als eines der härtesten, das im Zusammenhang mit Softwarefälschung bislang ausgesprochen wurde, wie Microsoft zufrieden mitteilt. Nun denn: Software schleunigst lizenzieren - oder doch endlich auf Linux wechseln. (bor)


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