Der ganz normale Printer-Wahnsinn

28. Februar 2003

     

Und hier noch unsere Freitagabend-Nachricht:

Sie kennen den Gillette-Trick? Er geht ganz einfach. Eine Firma stellt Rasierer her. Neu entwickelte Geräte verkauft diese Firma ganz günstig, sprich unter Einstandspreis, um die "User" zum Einsteigen zu bewegen. Anschliessend patentiert man die Klingen und verkauft diese für gutes Geld. Da nur Gillette-Klingen zum jeweiligen Gillette-Rasierer passen, hat man trotz den tiefen Preisen für die Rasierer einen konstanten "Revenue-Flow": Die Kasse klingelt. Und zwar nachhaltig.


Ganz gleich – es ist kein Geheimnis – funktioniert der Markt für Tintenstrahldrucker. Die Drucker selbst werden zu Schleuderpreisen verhökert, die Patronen kosten ein Vermögen. (Nicht nur) ein ökologischer Wahnsinn, den alle durschauen und offensichtlich niemand ändern kann.

Nun scheint der Unsinn auch bei (Farb-)Lasern Einzug zu halten. Die Preise für Farblaser-Drucker sind seit langem im freien Fall. Ein Insider sagte mir kürzlich, die Preise deckten die Herstellungskosten für Farblaser-Drucker schon lange nicht mehr... Die Hersteller hoffen offenbar, das Geld über überhöhte Preise für Tonerkartuschen wieder hereinzuholen. Und es funktioniert!

Gerade hat Lexmark einen Prozess in den USA gegen den Chiphersteller Static Control Components Inc. gewonnen. Static Control stellte den "Smartek"-Chip her, der es erlaubt, Kartuschen für den die Lexmark-Printer T520/522 und T620/620 wiederaufzufüllen. Das Gericht hat nun festgestellt, dass Static Control geistiges Eigentum verletze und den Vertrieb der Chips verboten. Man kann die Kartuschen also nicht mehr nachfüllen lassen, ohne dass Lexmark die hohle Hand macht.

Lexmark-Mann Vincent Cole sagt: "We are very pleased with the court’s decision." Das glauben wir ihm gerne. (hc)




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