Personalwesen im digitalen Zeitalter

Software wird auch im Human-Capital-Bereich immer wichtiger. Die Beratung beginnt jedoch oft, bevor noch von IT die Rede ist. Das Zürcher SAP-Haus HR Campus hat auf Basis von SAP und Wincor Nixdorf Lösungen entwickelt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/10

     

«Wir sehen HR Campus als Ort, wo Ideen und Innovationen entstehen, als einen lebendigen Treffpunkt für Personalfachleute ein Gegenstück zum alltäglichen Bürobetrieb. Nicht umsonst arbeiten wir in einem ­Bauernhaus mitten in der offenen Landschaft des Zürcher Oberlandes», erklärt Claudia Broghammer (Bild), Product Managerin beim Personalwirtschaftsspezialisten HR Campus.
HR Campus versteht sich als Beratungshaus für modernes Human Capital Management. Dabei verbinden die rund 30 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen personalwirtschaftliche Expertise mit IT-Kenntnissen und SAP-HCM-Know-how.
Claudia Broghammer: «Wir sind stolz darauf, Special Expertise Partner für Human Capital Management von SAP zu sein. Dennoch beginnen Gespräche mit unseren Kunden meist an einem Punkt, wo von IT noch nicht die Rede ist.»

Personalstrategien

HR Campus unterstützt seine Kunden bei der Definition und Umsetzung ihrer HR-Strategie. «Wenn sich ein Unternehmen neu ausrichtet, müssen meist auch die HR-Strategien neu überdacht werden», meint Claudia Broghammer. «Bei diesen Prozessen begleiten wir unsere Kunden und zeigen ihnen Soll-Abläufe und Optimierungspotential auf.» Auf diese Weise werden individuelle Lösungen erarbeitet, von der Machbarkeitsstudie über Konzeption und Realisierung auf der Basis von SAP HCM bis hin zu Schulung und fortlaufender Kundenbetreuung. Mittlerweile umfasst die Referenzliste von HR Campus mehr als 200 Schweizer Firmen vom KMU bis zum Grossunternehmen, und laut Broghammer soll «beinahe täglich ein neuer Kunde dazu kommen».

Das digitale Personaldossier

Zu einer Personalakte gehören neben den im System abgelegten Stamm­daten auch viele Originaldokumente wie Zeugnisse, CVs, Mitarbeiterkorrespondenz oder Aktennotizen. HR Campus bietet daher digitale ­Personaldossiers an. Die digitale ­Personalakte stellt ergänzend zum HRM-­System die gescannten Original­dokumente in einer intuitiven Oberfläche zur Verfügung. «Als ehemalige SAP-Mitarbeiterin weiss ich die Funktionalität von SAP HR durchaus zu schätzen, aber unsere ergänzende Lösung ist halt einfach intuitiver und lässt sich so durchblättern, wie es die Personalverantwortlichen von der Papierakte her gewohnt sind», sagt Broghammer. «Zudem ist der Zugriff unter Wahrung aller Sicherheitsvorschriften auch standortunabhängig möglich.»

Ergänzungen zu SAP

Das Spektrum der Zusatz- und Erweiterungsprodukte für SAP HCM umfasst einfache Tools, Stand-alone-Appli­kationen und spezifische Anpassungen an die hiesigen Verhältnisse. Dazu gehören etwa Payroll Liechtenstein oder die SAP-Interfaces für Salär­vergleiche, wie sie von ­CEPEC oder von Landolt & Mächler angeboten werden.
Als Erfolg stellte sich auch Clone&Test heraus, ein Werkzeug, das Personen- und Salärdaten aus SAP HCM für Test- oder Schulungszwecke einfach kopiert und dabei anonymisiert.
«Wenn wir von unseren Beratern hören, dass Kunden immer wieder ähnliche Bedürfnisse anmelden, ist dies für uns ein guter Grund, eine entsprechende Applikation zu entwickeln», meint Claudia Broghammer. So entstand The Auditor, ein Tool, mit dem sich sämtliche Eingaben in SAP HCM per Knopfdruck auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüfen lassen. Zudem können Sicherheitslücken in den Berechtigungen und in den Basis­einstellungen des SAP-Systems bereinigt werden. Die Nachfrage, so Claudia Broghammer, sei zurzeit bei den Basel-II- und Sarbanes-Oxley-geplagten Kunden recht gross.

Employee Self Services

Auf reges Interesse stiess bei einer Fachveranstaltung in Luzern der neue Campus-ESS-Kiosk für die sogenannten «Employee Self Services»: Projekte für die Bearbeitung der eigenen Personaldaten durch die Mitarbeiter scheitern oft daran, dass ein Teil der Belegschaft keinen Zugang zu einem PC hat. Der auf SAP-Funktionalität und auf der Geldautomaten-Technologie von Wincor Nixdorf basierende ESS-Kiosk erlaubt insbesondere auch in der Produktion allen Mitarbeitenden, per Touchscreen Ferienanträge stellen, Lohnabrechnungen oder Zeitnachweise auszudrucken oder auch persönliche Daten zu mutieren.
Die Benutzer-Identifikation über eine Securitycard und zahlreiche weitere Sicherheitsvorkehrungen sorgten in Deutschland, wo der Kiosk bereits im Einsatz steht, für Akzeptanz. Vor zwei Monaten ist HR Campus eine Partnerschaft mit Wincor Nixdorf eingegangen, um das Produkt auch in der Schweiz auf den Markt zu bringen. Zurzeit kann der ESS Kiosk bei SAP in Regensdorf besichtigt und ausprobiert werden. (fis)


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