Der Preis ist heiss


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/14

     

Schon wieder mussten die Prognosen für das Wachstum des Schweizer IT-Marktes zurückgenommen werden (Seite 12). Das überrascht wenig, denn auch die Konjunkturaussichten von offiziellen Stellen wurden Mitte Jahr nach unten korrigiert. Die Unternehmen stehen auf der Kostenbremse und drehen jeden Franken zweimal um, bevor sie in neue IT investieren. Die schlechten Konjunkturaussichten veranlassen vor allem KMU, Projekte von einem Quartal aufs nächste zu verschieben. Die Folge: Viele Budgets, die letztes Jahr gesprochen wurden, werden erst nächstes Jahr eingelöst.
Was sich gesamthaft gerechnet negativ auswirkt, beflügelt den Bereich Outsourcing und damit einen beträchtlichen Teil der IT-Branche: Denn als Sparmassnahme kann die Auslagerung der IT ein Mittel zum Zweck sein. Ein weiterer wichtiger Grund für die Auslagerung der IT oder Teilen davon ist für Unternehmen der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. Glücklich also der
IT-Dienstleister, der jetzt mit der richtigen Mannschaft am richtigen Ort ist und anstehende Outsourcing-Projekte abholen kann.
Allerdings verlangen die Kunden heute bedeutend mehr als früher. Der Kostendruck zwingt Sie als Anbieter, nicht nur schneller, sondern auch besser zu werden. Geradezu ein Risiko kann der Handel bedeuten, ist doch der Preiszerfall in diesem Jahr nochmals enorm vorangeschritten. Bedrohlich ausgemergelt kommen die Margen daher – und dies gilt längst nicht mehr nur für Hardware.
Entscheidend für den lokalen Anbieter ist darüber hinaus die Tatsache, dass das Geschäft heute immer weniger über Beziehungen und immer mehr über den Preis funktioniert. Umso wichtiger ist es, dass Sie ihre Betriebskosten im Griff haben, in Projekten äusserst konservativ kalkulieren und sich nicht von blossen Umsatzfranken beeindrucken lassen. Ob Sie bei einem Projekt mitbieten oder nicht, hängt schlussendlich nur davon ab, wieviel unter dem Strich für Sie hängen bleibt.


Markus Häfliger
Chefredaktor


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