Alles unter einem Dach

Abgestimmt auf ein breites Publikum, wartet die Orbit-iEX neben einer Konferenz mit 80 Seminaren auch mit diversen Themen-Specials auf.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/09

     

Der E-Starter-Park ist ein Gemeinschaftsstand für Jungunternehmen, der in Zusammenarbeit mit dem Institut für Jungunternehmen (IFJ) und dem KMU-Portal eStarter.ch organisiert wird. Neben dem IFJ und dem eStarter-Portal präsentieren sich auf rund 300 m2 16 Startups, die nicht älter als zwei Jahre sein dürfen, und 16 KMU-Jungunternehmen, bei denen die Altersgrenze bei sieben Jahren liegt.
Die Jungfirmen sind im weiteren IT-Umfeld tätig, «vom eigentlichen ITC-Anbieter bis zur technischen Überwachung oder einem Übersetzungsangebot im Internet», wie der verantwortliche Projektleiter, Simon May vom IFJ, ausführt.
«Wir bereiteten die Aussteller auch auf die Messe vor», erklärt er, «einerseits mit einem von uns verfassten Ratgeber für Messemarketing und
-präsentation und anderseits mit unseren Venture Apéros für Jungunternehmer, die wir regelmässig in verschiedenen Schweizer Städten organisieren. Wir nehmen unseren Ausstellern den grössten Teil ihres Planungs- und Logistikaufwandes ab. Unser Paket beinhaltet die gesamte Infrastruktur bis zum Catering und der Promotion.»

Mac Swiss

Dank der Initiative von Katharina Aeschlimann (Bild) und ihrer Trust Marketing wird dieses Jahr auch die Macintosh-Welt wieder einmal mit einem Gemeinschaftsstand an der Messe vertreten sein.
Aeschlimann war früher im Marketing von Apple Schweiz tätig. Und da alte Liebe bekanntlich nicht rostet, ergriff sie die Initiative für einen Gemeinschaftsstand rund um den Mac. Das Echo war, wie sie erzählt, ausgesprochen positiv. Nur Apple Europe, die weitgehend über die Marketingbudgets der Ländervertretungen bestimmen, blieb zurückhaltend. Die Verhandlungen zogen sich bis in den Dezember hin. Dann musste gehandelt werden. «Auch wenn Apple nun selber nicht als Aussteller in Erscheinung tritt oder auch finanziell nicht beteiligt ist, unterstützt uns Apple Schweiz im Rahmen des Möglichen mit Produkten und Referenten», erklärt Aeschlimann. Sie hofft aber, Apple als Unternehmen im nächsten Jahr stärker einbinden zu können. Sie muss jedoch feststellen: «Apple befindet sich in einer komfortablen Lage, da sich seit jeher immer wieder freiwillige Helfer für den Macintosh in die Schanze schlagen. Und das spricht ja auch für den Mac.»
Im Vordergrund der Mac Swiss stehen nun Anwendungen, insbesondere für den Profibereich, vom Druckgewerbe bis zur Ärzte-Lösung.
Am 24. Mai findet am Stand ausserdem der Mac Swiss Day statt, bei dem nationale und internationale Referenten von Adobe, Apple, Canon, Microsoft und Quark aktuelle Trends und Entwicklungen beleuchten werden.

Security Area & Konferenz

Der Security-Bereich wird von der Messeleitung direkt betreut. Auf 500 m2 stellt sie eine Kaffeebar und 15 Stände als Normpaket für Security-Unternehmen zur Verfügung. Gesamthaft sind in der Security Area auf 1400 m2 rund 70 Firmen vertreten. Stolz erklärt Messeleiter Giancarlo Palmisani: «Das ist mehr als ein Zehntel aller Aussteller. Damit dürfte der grösste Teil der Schweizer Anbieter aus dem Sicherheitsbereich anwesend sein.»
Die Orbit-iEX-Konferenz läuft parallel zur Messe und umfasst 80 Seminare. Sie sind in vier Tracks gegliedert: Software und Prozesse, Communication und Internet, IT-Systems und Appliances sowie vertikale Märkte und Specials. Die Referenten sind Praktiker, Fachautoren, Entwickler und Analysten. Die Seminare finden im Messeturm gleich neben der Messe statt und können einzeln oder paketweise gebucht werden. An Konzept und Evaluationsvorgehen wurde gegenüber der iEX wenig geändert, wie Konferenzleiter Roger Bataillard erklärt. Hingegen fallen gegenüber der iEX die vertiefenden Referate zu einzelnen Schwerpunkten in einer Pre-Konferenz weg, und von den vier Tracks befasst sich nur noch einer explizit mit Internet-Themen.
Bataillard: «Basel als neuer Veranstaltungsort und die starke B2B-Ausrichtung der Messe führten zu neuen Sachgebieten. Ich denke, dass wir interessante Themen und gute Referenten gefunden haben. Manches ist vielleicht etwas speziell und nicht unbedingt für ein breites Publikum bestimmt, aber das gehört eben zu diesem Umfeld.» Persönlich freut er sich vor allem auf die Referate zu Open Source und zur Zukunft der Unterhaltungstechnologien und deren Einfluss auf die Gesellschaft. Aber, betont er, «die zentralen Bereiche wie ERP, Content Management und Security sind voll abgedeckt.» Wichtig scheint ihm dabei, dass in den Vorträgen auch die Interessen kleinerer Betriebe berücksichtigt wurden.

Verpasste Chancen

Neben diesen Themenspecials waren auch ein Innovation Center und ein Reseller-Park geplant. Beides kam schliesslich nicht zustande. Palmisani: «Das hat unterschiedliche Gründe. Das Innovation Center war von Aussen an uns herangetragen worden. Dass es schliesslich scheiterte, scheint mir ein Zeichen der Zeit zu sein: Die kleineren Budgets verlangen eine stärkere Fokussierung auf den direkten Kundenkontakt.»
Für den Reseller-Park andererseits hätten sich einfach zu wenig Interessenten angemeldet, um eine kritische Masse zu bilden und den Rest der Branche mitzuziehen. «Vielleicht ist das Konzept eines geschlossenen Resellerparks, in dem Hersteller und Distis ihre Wiederverkäufer empfangen, grundsätzlich etwas zu eng gestrickt. Ausserdem entstehen mit der ITC-Konvergenz neue Vertriebskanäle und -modelle. Ich vermute, dass manche Distis als Folge davon in einer Umstellungsphase stecken.»
Möglicherweise haben aber auch einfach die Ressourcen für eine konsequente Bearbeitung der potentiellen Interessenten gefehlt, weil der Aufwand für die Zusammenführung der beiden Messen unterschätzt wurde. Palmisani betont jedoch, dass auch so interessante Schwerpunkte entstanden seien, etwa mit der IBM Partnerworld, der breiten Präsenz von SAP und mit Novell, die ihren Schwerpunkt auf das Linux-Umfeld legten. (fis)

Orbit-iEX in Zahlen

Die Basler IT-Messe und die Zürcher Internet Expo (iEX) haben in den vergangenen Jahren stark an Zulauf verloren. 2003 verzeichnete die Orbit 21’079 Eintritte (iEX: 20’800), fast 50 Prozent weniger als 2002, als noch rund 41’200 Besucher an den Rhein pilgerten (iEX: 28’000 Besucher). Im Vorjahr waren es noch 65’000 (iEX: 41’000), im Jahr 2000, als die Messe zum ersten Mal auf den B2B-Bereich fokussiert wurde, gar 79’000 (iEX: 36’000). Damit hat sich die Besucherzahl der Orbit innert zwei Jahren fast um die Hälfte reduziert. Nach Angaben der Messeleitung sei in dieser Zeit jedoch der Anteil an Fachbesuchern von 80 auf 90 Prozent gestiegen. Auch bei den Ausstellern und den gebuchten Ausstellungsflächen musste die Messe Einbussen verzeichnen: Präsentierten sich 2001 noch 1300 Orbit-Aussteller (iEX: 560 Aussteller) auf einer Netto-Ausstellungsfläche von 51’000 m2, so schrumpften diese Zahlen 2002 auf 950 Aussteller (iEX: 430) und auf 32’000 m2 und im Jahr 2003 auf 402 Aussteller (iEX: 330) auf einer Ausstellungsfläche von 11’100 m2. Für die diesjährige Orbit-iEx haben sich bisher 510 Aussteller angemeldet (Stand 29.4.2005), die sich auf einer Netto-Ausstellungsfläche von 12’500 m2 dem Publikum präsentieren werden. (pbr)


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