Goldgrube Unterhaltungselektronik

Geht es nach den Marktforschern, so steht der Unterhaltungselektronikbranche 2005 trotz Preisdruck ein regelrechter Boom bevor. IT Reseller wollte es genauer wissen und hat Schweizer Händler im CE-/UE-Bereich zu den Aussichten für das neue Jahr befragt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/01

     

Die Kluft zwischen Computertechnik und der Unterhaltungselektronik ist fast nicht mehr auszumachen, und seit geraumer Zeit grasen die Big Player aus der Computerbranche und die Elektronikindustrie im selben Revier. Ein Trend, den auch die Händler im Bereich Unterhaltungselektronik zu spüren bekommen, denn immer mehr traditionelle Computerhändler haben den CE-/UE-Markt für sich entdeckt.
Die wachsende Konkurrenz wird zwar nicht auf die leichte Schulter genommen, stark beeindrucken lassen sich die Händler aber trotzdem nicht. So schätzen 58% der von IT Reseller befragten Vertreter der CE-/UE-Branche die neue Konkurrenz als gering ein, 19% als mittel und nur 3,2% als gross. Die Branche stützt sich nach wie vor auf ihre Kernkompetenzen im Bereich Fachkompetenz der Mitarbeiter, Dienstleistungen und auf ein umfangreiches Sortiment. Für 32% der Befragten gilt aber das Motto: «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser». Sie haben sich dafür ausgesprochen, Massnahmen zu planen, um sich gegen die Computerhändler auf dem Markt besser positionieren zu können.

Positive Prognosen beflügeln

Im Handel mit Produkten aus der Unterhaltungselektronik sind Preisrückgänge von bis zu 30 Prozent keine Seltenheit und es wird immer schwieriger, die gesetzten Umsatzziele zu erreichen. Schwierig heisst aber nicht unmöglich, denn die Mehrheit der befragten CE-/UE-Händler können auf ein erfreuliches 2004 zurückblicken.
Rund die Hälfte hat das vergangene Jahr mit einem Umsatzplus abgeschlossen, 25,6% erzielten ein Wachstum zwischen 6 und 20 Prozent und 6,5% der Befragten konnten die Vorjahresergebnisse halten. Ein erfreuliches Resultat, berücksichtigt man den wachsenden Verdrängungswettbewerb und die neuen Vertriebsformen wie Internet und Discounthandel. Die Durststrecke scheint aber noch nicht für alle vorbei zu sein, so mussten 19% der Umfrageteilnehmer einen Umsatzrückgang verzeichnen. Beflügelt durch die Prognosen der Marktforscher, eigenen Einschätzungen oder einfach durch die nötige Portion Optimismus, sehen 78% in diesem Jahr einem Wachstum entgegen. Lediglich 13% schätzen keine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr und nur 3,2% erwarten einen Rückgang. Etwas zurückhaltender sind die Firmen bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze. 25,8% gaben an, neue Mitarbeiter einzustellen, 54,8% wollen die Herausforderungen des neuen Jahres mit dem bestehenden Personal in Angriff nehmen.

Investitionen zum Erfolg

Die Investitionslust der Händler ist vorhanden und nicht nur die Kernkompetenzen werden dabei ins Auge gefasst. So gaben 51,6% der Unternehmen an, in Mitarbeiterschulung, 42% in Infrastruktur und neue Geschäftsfelder, 35,5% in Marketingaktivitäten und 22,6% in Akquisitionen zu investieren. Prozessoptimierung wird mit 19,4% ins Auge gefasst, gefolgt von den Bereichen Produktentwicklung und Qualitätssicherung (je 9,7%). Für 6,5% ist Expansion ein Thema, gefolgt von Investitionen in den Channel mit 3,2%.
Auch in Zukunft werden Händler als auch Kunden einem riesigen Angebot an Technologien gegenüberstehen. Einige Produkte haben den grössten Boom bereits hinter sich, andere setzten erst zum Siegeszug an. Grösstes Umsatzpotential sehen die CE-/UE-Händler im Bereich TV/Sat mit 58,1% und bestärken damit die Aussagen der Marktforscher, die diesem Segment die grössten Wachstumschancen in Aussicht stellen. 41,9% erkennen Umsatzpotential im Heimkino, gefolgt von HiFi und Telekommunikation (je 25,8%) und Foto/Video mit 19,4%. In Software und Security (je 16,1%) und in den mobilen Anwendungen (9,7%) sehen die Händler für sich nicht das grosse Geschäft. (pbr)


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