Ränkespiel mit Cablecom


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/14

     

Anfang August haben die drei Schweizer Internet Service Provider Cyberlink, Init Seven und Netstream in einem offenen Brief die Wettbewerbskommission (Weko) aufgefordert die Marktstellung von Cablecom auf der letzten Meile zu überprüfen. Es sei unverhältnismässig vom Nationalrat, ausschliesslich die Freigabe der letzten Meile seitens Swisscom zu fordern, hiess es in dem Schreiben.
Man habe mit dieser Aktion eine Diskussion starten wollen, erklärt Netstream-CEO Alexis Caceda. Das Ziel: Vielleicht dadurch die Cablecom dazu zu bringen, ein Wholesale-Angebot für Drittfirmen anzubieten. Die Replik erfolgte umgehend: «Cablecom hat weder im Bereich Breitband-Internet noch in der Festnetz-Telefonie irgendwo in der Schweiz eine marktbeherrschende Stellung, weshalb wir die Forderung dreier ISPs nicht nachvollziehen können.»
Als Mitte letzter Woche ruchbar wurde, dass Sandro Gerber, bis anhin Partner Group-Leiter bei Cablecom, die Firma verlassen werde, ergab sich gleich auch Interpretationsspielraum, dass damit geplante Partnermodelle mit Drittfirmen auch personell aus dem Haus gekippt würden. Zusammenhänge dieser Art wies Cablecom-Sprecher Stephan Howeg jedoch vehement zurück. «Die Differenzen waren hinsichtlich der strategischen Ausrichtung, hatten in keiner Weise etwas mit Wholesale zu tun.»
Die von den drei Providern initiierte Diskussion begann trotzdem – allerdings ohne Weko. Der besagte offene Brief der drei Provider traf bis Redaktionsschluss zu dieser Ausgabe gar nie ein, wie Weko-Sprecher Patrik Ducrey auf Anfrage von IT Reseller bestätigte. Er werde sich darum kümmern, liess Alexis Caceda verlauten. (map)


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