In der besten Nebenrolle: TFT-Displays

Im Schweizer Display-Markt gingen die Umsätze im letzten Jahr nur noch leicht zurück, bei den Druckern stabilisierten sie sich. Einzig Tablet PCs will immer noch kaum jemand.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/03

     

Der Displaymarkt wies gemäss Marktforscher Robert Weiss in der Schweiz im letzten Jahr ein Wachstum von 12,1 Prozent auf 740’000 Einheiten auf. Dabei ging der Verkauf von Röhrenmonitoren um rund die Hälfte zurück, während der TFT-Markt 25,9 Prozent zulegte.
Der Schwerpunkt bei den Bildschirmen hat sich auf TFTs mit 17 Zoll- und grösseren Diagonalen verlagert. Marktleader im TFT-Segment ist Acer mit einem Wachstum von sage und schreibe 182,4 Prozent oder 153’287 verkauften Einheiten. Das entspricht einem Marktanteil von 22,5 Prozent. Dahinter folgen Dell, HP und Samsung.
Allerdings gerieten die Preise für TFT-Displays stark unter Druck: Der Durchschnittspreis sank von 996 auf 748 Franken. Das führte im gesamten Bildschirm-Markt zu einem Umsatzrückgang von 10,5 Prozent. Bei den TFT-Monitoren betrug das Minus noch 5,5 Prozent.

Asiatische Hersteller im Vorwärtsgang

Weltweit wurden im vergangenen Jahr, wie die Marktforscher von iSuppli errechneten, LC-Displays im Gesamtwert von 35,7 Milliarden Dollar umgesetzt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Wachstum von 28 Prozent.
Erstmals wurde dabei im Haupt-Herstellerland Südkorea die zehn Milliarden-Dollar-Umsatzhürde übersprungen. Allein LG Philips LCD, der grösste Hersteller der Welt, setzte 5,12 Milliarden Dollar mit TFT- Displays um. Für dieses Jahr erwarten die Marktforscher von iSuppli ein Wachstum von 32 Prozent und einen weltweiten Markt von 47 Milliarden Dollar.
Kein Wunder, dass der japanische Elektronikkonzern Sharp 830 Millionen Dollar investieren will, um seine Produktionskapazitäten für LCD-Bildschirme zu verdreifachen. Nach Angaben des amerikanischen Forschungsinstituts Displaysearch hatte Sharp 2002 einen Anteil von 13,4 Prozent am TFT-Weltmarkt. Mit den neuen Produktionsstätten wagt der japanische Elektronikkonzern nun den Angriff auf die führenden Samsung und Philips.

Farb- und Kombidrucker gewinnen

Der Druckermarkt zeigte gemäss den Weiss’schen Zahlen in der Schweiz ein stückzahlenmässiges Wachstum von 19,1 Prozent auf 718’000 Geräte. Zulegen konnten die Farbseitendrucker um 35,3 Prozent und die Kombigeräte um 78,7 Prozent. Die Tintenstrahldrucker dagegen verloren 8,9 Prozent.
Auch in diesem Segment sind die Preise gesunken, am meisten bei den Mono-Seitendruckern, wo die Veränderung minus 27,1 Prozent betrug. Trotzdem waren die Durchschnittspreise alles in allem nicht so stark rückläufig wie in anderen Bereichen. Der Schnitt betrug minus 13,2 Prozent. Daraus resultierte gesamthaft ein Umsatzwachstum von 3,3 Prozent auf einen Gesamtwert von 439 Millionen Franken.
Mit weit über 445’000 verkauften Druckern und einem Marktanteil von über 62 Prozent dominiert Hewlett-Packard klar. Dahinter folgen Canon mit 68’800, Lexmark mit 67’450 und Epson mit 53’211 verkauften Geräten.
Der Verlierer heisst trotz seinem dritten Platz Lexmark. Der Hersteller aus Kentucky verkaufte in der Schweiz 14’850 Geräte weniger als im Vorjahr und verlor damit 18 Prozent, während HP, vor allem jedoch Minolta, Brother und Xerox im zweistelligen Prozentbereich zulegen konnten. Gesamthaft wurden 2003 19,1 Prozent mehr Drucker verkauft und ein Umsatzwachstum von 3,3 Prozent erzielt.

Mauerblümchen

Weiter verloren hat der PDA-Markt, so Weiss. Er ging bei den Stückzahlen um 10,3 Prozent auf 119’000 Einheiten zurück. Der Umsatz sank um 19,1 Prozent auf 68 Millionen Franken. Festzustellen bleibt, dass dabei die teureren Smartphones bereits 12,6 Prozent der Stückzahlen und 22,1 Prozent des Umsatzes ausmachen.
Noch mehr Probleme hatten die Tablet-PCs. Die verkauften Stückzahlen blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Im Geschäft sind hier nach wie vor Acer, FSC, HP und Toshiba. Ihre Tablet-PCs basieren auf Windwos XP Tablet-PC Edition und verfügen alle über Modem, 100 Mbps-LAN- und WLAN-Interface. Knapp 60 Prozent benutzen für die W-LAN-Funkverbindungen den Standard 802.11b, die restlichen setzen bereits das schnellere 802.11g. Überdies sind 71,6 Prozent der Tablet-PCs mit Bluetooth ausgerüstet.
Angesichts der geringen Stückzahlen und der grundsätzlichen Zurückhaltung im Markt, erstaunt es nicht weiter, dass weitere Player nicht in Sicht sind. Ja, es scheint fraglich, ob alle der bisherigen Hersteller dieses Produktsegment weiter unterstützen werden.
Die gross angekündigte Markteinführung jedenfalls ging gründlich in die Hosen. Trotz riesigem Marketingaufwand wurden in der Schweiz im letzten Jahr gerade einmal 3000 Systeme abgesetzt. Das Publikum scheint sich einfach nicht mit Handschrift-Computer anfreunden zu können. (fis)


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